Der Straßenendausbau wird für die Anlieger des Leuskesweg teuer werden. Wie teuer genau, steht noch in den Sternen.

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Anlieger über Endausbau: „Ich glaube nicht, dass jeder das Geld hat“

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Der Leuskesweg wird endausgebaut. Ein teures Unterfangen für die Anlieger. Und obwohl die Sache politisch beschlossen ist, gibt es noch ungeklärte Fragen. Aber auch eine Fördermöglichkeit.

Heek

, 15.04.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Leuskesweg wird endausgebaut. Das ist politisch beschlossen. Zwischen Stroot-Kreisverkehr und Einmündung Bleiche/Volmers Kamp sollen noch in diesem Jahr die Baumaschinen anrollen. Dafür müssen die Anlieger tief in die Tasche greifen. Dem ungeachtet ist noch kein Beschluss über die exakte Art des Ausbaus gefasst. Aus gutem Grund.

Die Hiobsbotschaft ereilte die Anlieger des Leuskeswegs schon vor einigen Wochen. Die geplante Baumaßnahme wird nach dem Baugesetzbuch abgerechnet. Das ergab eine fachanwaltliche Prüfung, welche die Verwaltung in Auftrag gegeben hatte. 90 Prozent der Kosten gehen zu Lasten der Anwohner. Aktuell stehen 23 Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche im Raum.

Anlieger-Kritik an den Kosten

Und wer gedacht hatte, dass in der jüngsten Sondersitzung des Ausschusses für Bauen und Planen, in der auch die Anwohner zu Wort kamen, der Kostenfaktor für die größten Diskussionen sorgen würde, der wurde eines Besseren belehrt. Denn hauptsächlich ging es um die Art des geplanten Ausbaus. Wobei ganz ohne Kritik an den Kosten ging es dann auch nicht.

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So polterte ein Anwohner: „Keiner weiß, wo die Kosten hingehen. Keiner versteht, wie die 23 Euro zustande kommen. Ich glaube nicht, dass jeder dafür das Geld hat.“ Randnotiz: Im Raum stehen auch noch sogenannte Ablöseverträge. Die SPD-Fraktion hatte diese unlängst ins Spiel gebracht.

Ablöseverträge noch möglich?

Dabei würden die Anlieger einen privatrechtlichen Vertrag unterschreiben, nach dem ihr voraussichtlicher Beitrag „abgelöst“ wird, bevor die Beitragspflicht entsteht. Mögliche Kostensteigerungen im Nachgang des Ausbaus würden dabei zu Lasten der Gemeinde fallen. Eine Entscheidung dazu ist noch nicht gefallen.

Für die geplanten Regenmulden im Leuskesweg hat sich eine Fördermöglichkeit aufgetan.

Für die geplanten Regenmulden im Leuskesweg hat sich eine Fördermöglichkeit aufgetan. © Markus Gehring

Zum Sitzungs-Prozedere: Der Reihe nach trugen die Anlieger ihre Sorgen, Wünsche und Bedenken mit Blick auf den Ausbau vor. Dafür wurde die Sitzung unterbrochen. Bordsteinabsenkungen, Bodenschwellen, Baubeginn, Baumbeete oder auch die Art der Pflasterung der geplanten Gehwege standen auf der Agenda.

Fördermöglichkeit tut sich auf

Nicht alles konnte während der Sitzung geklärt werden. Ein Beschluss über die Art des Ausbaus wurde nicht gefasst. Und doch war der Austausch sinnvoll, denn so erfuhren die Ausschussmitglieder aus erster Hand, wo der Schuh drückt.

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Auch berichtete der Ausschuss-Vorsitzende, Hermann-Josef Schepers (SPD), dass sich für die geplanten Regenwassermulden eine Fördermöglichkeit aufgetan habe. Und das sogar zu 100 Prozent. Dafür müssten aber die (geplanten) Grünflächen erhalten bleiben.

Für diese Stelle (Einfahrt Kämpensiedlung) soll noch eine Lösung gefunden werden, damit Autofahrer das Tempo an dieser Stelle reduzieren müssen.

Für diese Stelle (Einfahrt Kämpensiedlung) soll noch eine Lösung gefunden werden, damit Autofahrer das Tempo an dieser Stelle reduzieren müssen. © Markus Gehring

Etwas, mit dem sich offenkundig nicht alle Anwohner anfreunden können. „Das werden bestimmt nur Hundeklos“, monierte ein Anlieger. „Das will ich nicht vor meiner Haustür.“

Baubeginn ist noch unklar

Der Baubeginn ist noch nicht klar. Laut Planungsbüro wird das zweite Jahresquartal angepeilt. Zuvor muss neben dem Beschluss aber auch noch die Ausschreibung der Arbeiten erfolgen. Bei geschätzt zehn bis zwölf Monaten Bauzeit wird das Thema die Anlieger wohl noch bis mindestens Mitte 2022 begleiten. Heißt vermutlich auch, dass der Zahlbescheid den Anwohnern wohl erst 2023 in Haus flattert.

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Noch einmal zu den geplanten Grünbeeten. Als die Frage aufkam, wer diese denn pflegen solle, brachte Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff die Idee ins Spiel, dass dies ja die Anlieger gegen eine kleine Entschädigung seitens der Gemeinde übernehmen könnten. „Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Für eine kleine Feier reicht das Geld.“ Wohlgemerkt: So es Corona mal wieder zulässt.

Fördergelder werden beantragt

Und wie geht es jetzt weiter? Die Verwaltung wird die Anregungen der Anlieger aufnehmen und schauen, welche in die Planung eingearbeitet werden können. So etwa auch, ob eine Bodenschwelle zur Temporeduzierung bei der Einfahrt in die Kämpensiedlung möglich ist.

Und die angesprochenen Fördergelder sollen beantragt werden, wie Bauamtsleiter Herbert Gausling in der Sitzung klarstellte. Im Juni soll dann auch im Bauausschuss ein Beschluss über die exakte Art des Ausbaus gefasst werden.

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