Die Spannung ist um kurz vor 14 Uhr greifbar. Der Heeker Markplatz ist rappelvoll. Hunderte Feuerwehreinsatzkräfte aus dem ganzen Kreis Borken von klein bis groß haben sich versammelt. Dann ertönt über die Boxen die Stimme von Alexander Kösters (Einheitsführer Löschzug Heek): „Bitte die Aufstellung einnehmen.“ Der Startschuss eines fulminanten Festsonntags.
Die Straßen sind gesäumt mit vielen, vielen Schaulustigen. Das Areal der erhöht liegende St.-Ludgerus-Kirche dient dabei als Tribüne. Immer wieder brandet lauter Applaus auf, wenn die einzelnen Delegationen der Feuerwehren die Zuschauer passieren. Sie alle sind zu Ehren des Löschzuges Heek in die Dinkelgemeinde gekommen.

Der große Festumzug zum 100-jährigen Jubiläum des Löschzuges ist mehrere hundert Meter lang. Vier Musikkapellen sind dabei. Vorweg fährt ein Polizeiwagen mit Blaulicht. Das Schlusslicht bildet zwei Einsatzfahrzeuge der Heeker Feuerwehr. Dieses Spektakel lockt das ganze Dorf auf die Straßen.
Jubelrufe und gezückte Handys für Fotos, wohin das Auge reicht. Ein Dorf feiert seine Feuerwehr und beschert den Einsatzkräften, die sonst immer für die Bürger da sind, einen großartigen Rahmen ihres Jubiläums. Über die Ludgeristraße, vorbei am Altenheim, durch die Vennstraße, über den Leuskesweg geht es zum Feuerwehrgerätehaus in der Stroot. Zur Partylocation.

Die Redaktion ist dabei auf Stimmenfang gegangen. Von „überragend“ über „fantastisch“ bis hin zu „Weltklasse“ reichen die Lobeshymnen. Knappe 45 Minuten dauert der Umzug. Dabei wird jede Delegation einzeln von einer LKW-Bühne aus in der Stroot begrüßt.
Bernd Schaten (Vorsitzender Musikverein Heek) hat dabei das Mikro in der Hand. Auch er spart nicht mit Lob. Von „Mensch, ihr seht gut aus“ bis hin zu „beeindruckender Auftritt“, reichen seine Worte. Natürlich fehlt da nicht der Applaus seitens der Wehrkameraden. Es herrscht ausgelassene Stimmung.

Bereits am Samstagabend war die Jubiläumsfeier inklusive kurzem Festkommers samt Ehrungen gestartet. „Es war ein toller Abend, aber das heute ist der krönende Abschluss“, sagt Nico Terwolbeck vom Löschzug Heek, als die Redaktion ihn in einer ruhigen Minute „erwischt“.
Er gehört zum achtköpfigen Festkomitee, das seit Jahren dieses Festwochenende geplant hat. Festzelt, ein für den Publikumsverkehr geöffnetes Feuerwehrgerätehaus, Hüpfburgen und jede Menge Stände gegen Appetit und Durst bilden in der Stroot bei bestem Sommerwetter die Partylocation.

Nico Terwolbeck lehnt sich an eine Bank und lässt den Blick durch die Massen schweifen. „Unglaublich, wie viele gekommen sind. Das ist schon wirklich der Wahnsinn“, sagt er dann. Gehofft hatte die Heeker Feuerwehr darauf, dass es aber tatsächlich so viele wurden, überrascht selbst die Festplaner. Im positiven Sinne.
Übrigens fehlte während des Umzuges auch nicht die Abkühlung für die Zuschauer. So war etwa der Löschzug Ottenstein mit einem alten „Feuerspritzwagen“ mit von der Partie. Immer wieder wurde die Löschkanone aktiviert und sorgte ganz besonders bei den Kindern für Freude.

Den Eindruck der Reaktion, dass alles reibungslos lief, bestätigt Nico Terwolbeck. „Das ganze Team hat alles gegeben, so muss das laufen“, sagt er hörbar zufrieden. Und zugleich entspannt. „Jetzt können auch wir etwas runterfahren.“ Verflogen ist längst all die Anspannung.
Und wie es die Feuerwehr versprochen hatte, wurde der Sonntag samt Festumzug zum großen Familienfest. Inklusive Liveband. Ein geplantes Ende? Fehlanzeige. „Schauen wir mal, wie lange wir feiern“, sagt Nico Terwolbeck mit einem Lachen. So oder so: Der Abbau ist fest für Montag geplant.

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