Abriss der Burgschänke verzögert sich Burgfest-Erlös „überrascht wahnsinnig“

Abriss der alten Burgschänke verzögert sich
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Eigentlich hätten die Tage der alten Burgschänke in Nienborg im Mai gezählt sein sollen. Doch die Abrissbagger sind nicht wie geplant angerückt. Die Planer vom Trägerverein Landesburg bringt das aber nicht aus der Ruhe. Vielmehr freuen sie sich über die guten finanziellen Neuigkeiten.

Wie bereits mehrfach berichtet, schlummern 800 Jahre Nienborger Geschichte unter der Burgschänke in Form der Burgmauer und des Turmfundamentes. Auch wurde ein „kopfloses Skelett“ entdeckt und geborgen. Ein Todesfall mit einer Jahrhunderten alten Geschichte.

Historische Funde erhalten

Die Burgschänke wurde Anfang des 20. Jahrhunderts einfach über alles gebaut. Doch die Tage der Schänke sind gezählt. Sie soll überirdisch abgerissen und ein multifunktionaler Neubau an selber Stelle errichtet werden. Dabei ist im Keller eine multimediale und feste Ausstellung geplant.

Das Besondere: Diese ist inmitten der historischen Funde integriert. Möglichst viel Altes soll erhalten und die Burggeschichte so richtig erlebbar werden. Doch warum stockt die Umsetzung jetzt? Schließlich steht die Burgschänke noch immer.

Denkmalschutz im Fokus

Jürgen Lammers aus dem Vorstand des Trägervereins erklärt auf Anfrage: „Wir hatten noch einige Abstimmungsdetails mit dem LWL zu klären.“ Dabei sei es um den Denkmalschutz gegangen. Die Planungen seien nochmals leicht angepasst worden. Jetzt warte man auf das Go.

Nächste Woche stehe noch mal eine wichtige Baubesprechung mit Fachplaner, Statiker, Brandgutachter und auch Trägerverein an. Danach, so die Hoffnung, soll alles geklärt sein rund um den Abriss und den geplanten Neubau.

Kommt das so, müssen die Abrissarbeiten ausgeschrieben werden. Und mit Blick darauf sagt Jürgen Lammers: „Ein Abriss noch im Juni dürfte aber wohl utopisch sein.“ Ziel sei nun eine Abwicklung im Laufe des Sommers.

Schlechte Laune, weil der Zeitplan etwas aus den Fugen geraten ist? Davon ist bei Jürgen Lammers nichts zu spüren. Die Euphorie um das 2,6-Millionen-Euro-Projekt trägt alle Beteiligten nach wie vor. Und an der finanziellen Front gibt es jetzt zudem noch eine richtig gute Nachricht.

Noch steht die Burgschänke. Der anvisierte Abriss im Mai hat sich zerschlagen. Die Planungen mussten noch mal leicht wegen des Denkmalschutzes angepasst werden. Aber der Abriss soll noch in diesem Sommer erfolgen.
Noch steht die Burgschänke. Der anvisierte Abriss im Mai hat sich zerschlagen. Die Planungen mussten noch mal leicht wegen des Denkmalschutzes angepasst werden. Aber der Abriss soll noch in diesem Sommer erfolgen. © Till Goerke

Satte 25.000 Euro sind beim Burgfest (825 Jahre Nienborg) abzüglich aller Kosten übriggeblieben, wie Heidi Schiller vom Festausschuss jetzt auf Anfrage bekanntgibt. Diese Summe werde in Kürze an den Trägerverein Landesburg übergeben.

Um die Bedeutung dieser Summe richtig einordnen zu können, muss man folgendes wissen: Für Abriss und Neubau gab es bis Anfang März noch eine Finanzierungslücke über rund 350.000 Euro. Dann machte ein Votum der NRW-Stiftung für die bauliche Umsetzung große Hoffnung.

Hälfte Eigenanteil erreicht

Zugesagt wurden von der NRW-Stiftung feste 250.000 Euro. Weitere 50.000 Euro kommen hinzu, wenn es der Trägerverein selbst schafft, 50.000 Euro zusammenzubekommen. Davon hat man jetzt mit dem Erlös aus dem Burgfest schon einmal die Hälfte geschafft.

„Wir sind wahnsinnig überrascht und stolz darauf, dass die Nienborger so eng zusammenhalten“, bringt es Jürgen Lammers auf den Punkt. Durch die Förderbedingungen ist jeder Euro vom Burgfest doppelt so viel wert.

Klingt komplex, ist es aber nicht. Für jeden Euro des 50.000-Euro-Eigenanteils legt die Stiftung einen Euro drauf. Es sind die optionalen 50.000 Euro. Kommen jetzt noch die übrigen 25.000 Euro Eigenanteil zusammen, stehen 350.000 Euro zur Verfügung und die bauliche Finanzierung wäre gesichert.

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