Graffitis: Wer fremdes Eigentum verschmiert, darf ruhig „verpetzt“ werden

Meinung

Mit Graffiti öffentliche Flächen zu verunreinigen, ist eine Unart. Anzeigen gegen Unbekannt stoppen die Täter nicht. Das Aussetzen einer Belohnung könnte ein besserer Ansatz sein.

Haltern

, 10.08.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Wer illegal das Eigentum von Stadt, Bahn oder Bürger mit Graffitis beschmiert, betreibt keine Kunst. Er betreibt puren Vandalismus. Der Anblick der zumeist hässlichen Signaturen ist ärgerlich, die Beseitigung der Farbe für den Eigentümer immer kostspielig. Meistens fallen die Kosten der Allgemeinheit zur Last. Weil Anzeigen gegen „Unbekannt“ in der Regel ins Leere laufen, hat sich die CDU jetzt einen anderen Weg ausgedacht.

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Die Stadt soll eine vierstellige Belohnung aussetzen für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen. Ein Blick auf die Insel Sylt zeigt, dass das funktioniert. Die Verwaltung dort belohnt Hinweise grundsätzlich mit Geld und konnte damit Sprayer bereits erfolgreich zur Rechenschaft ziehen. Auch unsere Nachbarstadt Dorsten setzt seit Juli dauerhaft Belohnungen aus.

Der Bahnhof wurde gerade erst saniert

Es ist ein Versuch, sich zu wehren, wenn der „Ehrenkodex“ unter Graffiti-Künstlern nicht mehr zählt. Das oberste Credo unter Sprayern ist bekanntlich: „Übermale niemals ein Graffiti, das besser ist als dein eigenes.“ In Haltern im Bereich See schlägt Wellen, hat es mit dem Respekt nicht funktioniert. Im Bahnhof, gerade für 23 Millionen Euro Steuergeld saniert, auch nicht.

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Haltern sollte es mit dem Ausloben einer Belohnung versuchen. Der CDU bleibt zu wünschen, dass sich der Rat diesem Antrag anschließt und Politik, Verwaltung sowie Bürgerschaft geschlossen gegen die Schmierfinken zu Felde ziehen. Mit Denunziantentum hat das nichts zu tun. Schließlich sind der Alternative, mit Kameras den öffentlichen Raum zu überwachen, aus Datenschutzgründen extrem enge Grenzen gesetzt.

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