Das Testzentrum im Galen-Park, hier ein Archivbild, will seine Öffnungszeiten erst einmal beibehalten.

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Weniger Tests: Eine Teststation in Haltern passt ihre Öffnungszeiten an

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Die sinkenden Inzidenz-Zahlen lassen die Lockerungen der Corona-Regeln zu, nur noch an wenigen Orten braucht man einen Corona-Test. Eine Teststation in Haltern hat bereits darauf reagiert.

Haltern

, 25.06.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit Montag hat die Bären-Apotheke die Öffnungszeiten für ihr Testzentrum angepasst. Die Nachfrage nach Corona-Schnelltests sei besonders in den Mittagsstunden gesunken, erklärt Apotheker Dr. Philipp Schulte-Mecklenbeck den Hintergrund. Daher seien von montags bis donnerstags lediglich von 9 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr Terminbuchungen möglich. Zum Wochenende hin seien aber wieder mehr Testungen nachgefragt, daher hat das Testzentrum vor der Apotheke am Freitag durchgängig von 9 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 12 Uhr offen.

Ihm ist es aber wichtig, wie er sagt, das Angebot aufrecht zu erhalten, so lange es gebraucht wird, betont Schulte-Mecklenbeck. Es gäbe keine zeitliche Vorgabe seitens des Bundes. Anfangs habe man mindestens 20 Stunden in der Woche Test-Zeit anbieten müssen, so der Inhaber der Bären- und Römer-Apotheke. Aktuell stelle er an 36 Stunden in der Woche das Angebot zur Verfügung.

Kürzlich hatte auch der Deutsche Apothekerverband mitgeteilt, dass aufgrund sinkender Nachfrage nach Tests viele Apotheken ihr Angebot einschränken wollten. Weil die Zahl der vollständig Geimpften zunehme und Infektionsschutzregeln gelockert worden seien, nehme der Bedarf an Tests ab, sagte ein Sprecher des Apothekerverbandes Abda in Berlin. Die Apotheken gehören neben privaten Firmen und staatlichen Institutionen zu den wichtigsten Teststellen-Betreibern. Die Zahl der Teststellen lag in NRW zuletzt stabil bei 9236.

Seit März bietet Schulte-Mecklenbeck vor seiner Apotheke an der Rekumer Straße die Bürgertests an, zunächst im Zelt, wenig später als feste Einrichtung im Holzhäuschen. Er war auch die erste Teststelle in Haltern, später folgten neben niedergelassenen Ärzten das Durchfahrtzentrum an der Seestadthalle und die Teststelle im Galen-Park. Der Apotheker behält sich vor, die Öffnungszeiten weiter bedarfsgerecht anzupassen, wie er sagt.

Die DLRG betreibt mittlerweile zwei Testzentren in Haltern.

Die DLRG betreibt mittlerweile zwei Testzentren in Haltern. © Jürgen Wolter

Im Testzentrum an der Seestadthalle spürt man auch einen deutlichen Rückgang der Schnelltests, sagt Patrick Schürhoff vom Anbieter Testcov. Vor drei Wochen habe man noch Rekordzahlen mit 800 bis 1000 Tests pro Tag erreicht, nun seien es deutlich weniger: Im Schnitt etwa 150 Tests pro Tag in der Woche, am Wochenende zwischen 250 und 300 Tests täglich. An den Öffnungszeiten, montags bis sonntags von 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr soll sich aber zunächst nichts ändern. „Wir machen aber monatlich eine Neubetrachtung“, so Schürhoff. Mittelfristig könnte es passieren, dass vielleicht der zweite Container abgebaut werde.

Wie stark die Nachfrage nach Tests sinkt, verdeutlichen Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums. Am Donnerstag (17. Juni) kam es in NRW zu 306.000 Antigen-Schnelltests über die Teststellen. Von denen waren 216 positiv - ein Anteil von 0,07 Prozent. Eine Woche zuvor waren es noch 498.000 Tests an einem Tag (positiv: 0,08 Prozent), einen Monat zuvor 594.000 (positiv: 0,23 Prozent).

Die verringerten finanziellen Zuschüsse des Bundes ab Juli, die von 18 Euro auf 12,50 Euro pro Test reduziert worden seien, hätten zunächst keine Auswirkungen. Man habe sehr erfolgreiche Monate hinter sich, sagt Patrick Schürhoff. „Jetzt einzupacken ist nicht unsere Art.“ Er betont allerdings, dass im Testzentrum ausschließlich medizinisches Fach-Personal eingesetzt werde, „und das ist natürlich teuer“. Daher sei bei ihnen der kritische Punkt möglicherweise eher erreicht als bei anderen Anbietern. Am Ende jedes Monats fände eine Neubetrachtung statt.

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Die gesunkene Nachfrage nach Tests spürt auch Mitarbeiter Sascha Parras vom Testzentrum in Galen-Park. Am 18. Juni (Freitag) sei zwar noch einmal viel los gewesen, „wegen der Abschlussfeiern“, so Parras, da habe man 500 Menschen an einem Tag getestet. Grundsätzlich hätte sich die Nachfrage zum Wochenende hin verschoben, mutmaßlich wegen vieler privater Feiern. Die Öffnungszeiten (Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 16 Uhr) entsprechend zu ändern, sei aber kurzfristig nicht geplant. „Wir werden das beobachten.“ Man überlege allerdings, ob man künftig auch PCR-Tests anbiete, die zurzeit stark nachgefragt seien.

Die beiden Teststationen der DLRG am Seebad und in Sythen wissen Ähnliches zu berichten. Auch hier gebe es weniger Tests, so Anne Feldmann, Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe. Auswirkungen auf die Öffnungszeiten (Seebad: Montag, Mittwoch, Freitag, Sonntag von 17 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 9 bis 13 Uhr; Sythen: Donnerstags und samstags von 17 bis 19.30 Uhr) habe es im Augenblick jedoch nicht.