
Beim Vortrag des Militärexperten Michael Epkenhans stehen römische Legionäre und deutsche Bundeswehrsoldatinnen und Soldaten einander gegenüber. © LWL-Römermuseum
Krieg vor 2000 Jahren: Was haben Bundeswehr und Römer gemeinsam?
Rom in Westfalen 2.0
Krieg gibt es seit Menschengedenken und auch wenn sich Waffen und Kriegsgründe verändert haben, Militär ist Militär. Das Römermuseum vergleicht die Antike mit der Gegenwart.
Am Sonntag (12. Juni) lädt das Römermuseum in Haltern im Rahmen der Sonderausstellung „Rom in Westfalen 2.0“ zu einem Vortrag über Militäreinsätze früher und heute ein. Prof. Dr. Michael Epkenhans, Experte für Militärgeschichte, beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen moderner und antiker Kriegsführung. Themen sind auch Ursachen von Militäreinsätzen und die Folgen für die Soldatinnen und Soldaten. Der Vortrag beginnt um 17 Uhr und ist kostenfrei.
Trotz aller Bemühungen, dauerhaft Frieden zu stiften, sind Kriege seit Jahrtausenden ein Teil des menschlichen Zusammenlebens. Könige, Diktatoren und Staatsmänner lösen Kriege aus unterschiedlichen Motiven aus, führen jedoch müssen ihn Soldatinnen und Soldaten – vor 2000 Jahren genauso wie heute.
Kampf, Tod und Verwundung – ist alles wie früher?
Der Vortrag will am Beispiel eines Vergleichs von römischen Legionären und deutschen Bundeswehrsoldaten und -soldatinnen zeigen, was Krieg für Soldaten bedeutete und bedeutet, wie sie einst und jetzt Kriege erlebten und erleben und vor allem, warum sie Kriege führten und führen. Kriegsalltag und Kampf, Tod und Verwundung, aber auch Erinnerung und Gedenken sind Teil von Epkenhans` Betrachtungen.
Epkenhans ist Neuzeithistoriker mit Schwerpunkt Militär- und Marinegeschichte. Bis zu seinem Ruhestand war er Professor an der Universität Hamburg, leitender Wissenschaftler am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr sowie geschäftsführender Beamter und Stellvertreter des Kommandeurs im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam. Er gilt als einer der führenden Marinehistoriker in Deutschland. Sein Spezialgebiet ist der Erste Weltkrieg.
Sonderausstellung in Haltern mit „Römer-Escape-Room“
Mit der Sonderausstellung „Rom in Westfalen 2.0“ erhält das LWL-Römermuseum in Haltern am See ein „Update“. Bis zum 30. Oktober 2022 ist sie als Teil der archäologischen Landesausstellung „Roms fließende Grenzen“ zu sehen. Die Sonderausstellung zeigt den Prolog zur Entstehung des Niedergermanischen Limes. Die Besucher begeben sich in das Westfalen vor 2000 Jahren und schlüpfen dazu in verschiedene Rollen, wie die eines Pioniers. Aktuelle Funde, wie ein Legionärsdolch mit Gürtel und zwei Römerhelme, werden erstmals ausgestellt.

Blick auf das Modell des Hauptlagers von Haltern. © LWL/ S. Brentführer
Auf der Römerbaustelle Aliso entsteht ein neues „römisches“ Wachhaus. Hier gibt es für die Besucher antike Bautechniken als „Work-in-Process“ zu entdecken. Ab Mitte des Jahres erleben sie die letzten Stunden des römischen Militärlagers im deutschlandweit ersten „Römer-Escape-Room“.