Tafel-Mitarbeiter unterstützen 800 Bedürftige in Haltern
Tafel hilft mit überschüssigem Essen
In dieser Woche vor genau 25 Jahren ist in Berlin die erste Tafel Deutschlands gegründet worden. In Haltern ist die Einrichtung seit 2000 aktiv. Wir blicken zurück.

Das Foto zeigt Vorstandsmitglieder und ehrenamtliche Helfer der Tafel. © Foto: Jürgen Wolter
Die Gründung der Halterner Tafel erfolgte auf eine Privatinitiative hin. Sieben Personen nahmen am 10. April 2000 an der Gründungsversammlung im Rossini teil. „Die Initiative ging vom ersten Vorsitzenden der Halterner Tafel Jürgen Krause und von Dagmar Marenholz aus“, erinnert sich Gitta Drewello, die heutige Kassiererin der Tafel, die wenige Wochen später dem Verein beitrat.
„Sie waren von der Idee überzeugt, dass Lebensmittel, die nicht verkauft werden, deshalb nicht vernichtet werden sollten, sondern den Menschen zugutekommen müssen, die sie dringend benötigen und nicht über die Mittel verfügen, teure Lebensmittel zu kaufen“, sagt Andreas Heitfeld, der heutige Vereinsvorsitzende. „Eine Idee, die für mich bis heute ihre Gültigkeit behalten hat.“
Die erste Tafel in Deutschland war 1993 in Berlin gegründet worden. Beschränkten sich die Initiativen zunächst vor allem auf Großstädte, so weitete sich das Konzept bis heute auch auf ländliche Räume aus. „In den Großstädten haben Tafeln heute schon oft mit sinkendem Spendenaufkommen zu kämpfen“, sagt Andreas Heitfeld. „Das ist bei uns in Haltern zum Glück noch nicht so.“ Die Tafeln sammeln Lebensmittel vor allem bei den großen Märkten ein und geben sie an Bedürftige aus, in Haltern zweimal pro Woche: dienstags und donnerstags von 14.30 bis 16.30 Uhr. Der Tafelladen befindet sich heute, nach mehreren Umzügen, an der Recklinghäuser Straße 44.
Der erste Tafelladen befand sich an der Pregelstraße. „Dann waren wir am Schüttenwall in Kellerräumen untergebracht“, erinnert sich Helga Crabus, die zweite Vorsitzende. Von dort ging es zur Wasserwerkstraße und 2009 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort. „Hier war vorher ein Reptiliengeschäft drin“, erinnert sich Helga Crabus.
Mit viel ehrenamtlicher Hilfe wurde der Laden umgebaut. „Zu den Kunden gehören vor allem Rentner, Alleinstehende, Familien mit russlanddeutschen Wurzeln und auch Flüchtlinge und Asylbewerber“, sagt Helga Crabus. „Da gab es vor drei Jahren eine Steigerung, aber inzwischen hat sich die Verteilung wieder normalisiert“, ergänzt Andreas Heitfeld.
Lebensmittelspenden gehen nach wie vor in ausreichender Zahl ein. Geldspenden sind weiterhin willkommen, vor allem für haltbare Lebensmittel, die dazugekauft werden müssen. „Wir möchten allen danken, die mit Spenden an uns denken“, so die Vorstandsmitglieder. Manchmal kommen Jugendliche, die eine Party gefeiert haben, und geben Lebensmittel ab, die übrig geblieben sind. Und die Sternsinger spenden einen großen Teil der Süßigkeiten, die sie jedes Jahr einsammeln.
Bedarf besteht bei der Halterner Tafel vor allem an Fahrern. „Das ist Arbeit“, sagt Gitta Drewello. „Man muss nicht nur Auto fahren, sondern auch schleppen können.“ Außerdem würde sich die Tafel über einen ehrenamtlichen Helfer freuen, der die Homepage aktualisiert und neu gestaltet. „Darin sind wir alle nicht so fit, vielleicht findet sich ein PC-Fan, der uns dabei helfen möchte“, sagt Andreas Heitfeld. Erreichbar ist der Tafelladen dienstags und donnerstags nachmittags unter Tel. 60 61 85.