
© Ingrid Wielens
Das Schneetreiben hat Haltern auch zu Beginn der Woche fest im Griff
Wintereinbruch
Schnee ohne Ende - die Extremwetterlage in weiten Teilen Deutschlands dauerte auch am Montag weiter an. Auch in Haltern kam es zu weiteren Beeinträchtigungen aufgrund des Winterwetters.
Der Winterdienst der Stadt war auch am Montag wieder im Dauereinsatz. Das Räumen der Straßen gestaltete sich dabei erneut äußerst schwierig, weil Schneeverwehungen und Eisschichten die Arbeit wieder erschwerten.
Eine „verhältnismäßig ruhige Bilanz“ zogen am späten Nachmittag die Vertreter von Polizei und Feuerwehr. „Es ist bisher im Großen und Ganzen nicht so viel passiert. Wir hoffen, dass das so bleibt“, sagte Halterns Feuerwehrchef Werner Schulte auf Anfrage. Am frühen Montagmorgen habe es einen Einsatz gegeben, weil an der B58 (Weseler Straße) ein Baum umzukippen drohte. Einige Hilfseinsätze seien über den Tag verteilt hinzugekommen. Die Busse der Vestischen blieben den ganzen Tag über im Depot.
Rettungswagen abgeschleppt
Am Wienäckern musste beispielsweise ein Rettungswagen abgeschleppt werden, weil sich der Fahrer festgefahren hatte. Vereinzelt seien am Nachmittag Dächer von Schneemassen befreit worden, um Dachlawinen zu verhindern. Vor Schneemassen, die von den Dächern herabstürzen, hatte auch die Stadt die Bevölkerung gewarnt. Und: Beim Rodeln mit seinem Schlitten habe sich ein Halterner ein Schienbein gebrochen.
Die Polizei musste am Montag in Haltern nach eigenen Angaben nur wenige Verkehrsunfälle aufnehmen. Unter anderem sei es an der Gartenstraße und am Stockwieser Damm zu Unfällen mit geringem Sachschaden gekommen. Am Hullerner Damm hatte sich zudem ein LKW-Fahrer beim Abbiegeversuch an einer Kreuzung festgefahren. Die K22 (Lippramsdorfer Straße/Neuer Kamp) war am Montag zeitweise voll gesperrt.
Grund dafür waren mehrere Privatfahrzeuge, die in Schneewehen stecken geblieben oder in den Graben gerutscht waren und herausgezogen werden mussten. Auf den freien Strecken kam es immer wieder zu Verkehrsbehinderungen. Wind- und Sturmböen sorgten auch auf frisch geräumten Straßen immer wieder für Schneewehen, die zum Teil über einen Meter hoch wurden.

An der B58 war ein Baum umgestürzt. © Winck
„Viele Menschen sind aber auch unserer Empfehlung gefolgt und haben ihr Auto stehen gelassen“, zeigte sich Polizeisprecher Andreas Lesch zufrieden. „Die, die unterwegs waren, haben sich der Situation angepasst, ihre Geschwindigkeit verringert und Abstand gehalten.“ Insgesamt habe die Polizei alle Einsätze problemlos abarbeiten können.
Notbetrieb im Notbetrieb in den Kitas
In den Kitas der Stadt und von St. Sixtus wurde am Montag nur mit einer Notbesetzung gearbeitet. „In den drei städtischen Einrichtungen waren nur vereinzelt Kinder, der Mitarbeiterkreis war reduziert“, erklärte Stadtsprecher Georg Bockey.
Cordula Borgsmüller, Verbundleiterin der Kindergärten in St. Sixtus, sprach von einem „Notbetrieb im Notbetrieb“. Nachdem bereits wegen des Lockdowns nur eingeschränkt gearbeitet werden könne, habe man die Eltern am Sonntag gebeten, ihre Kinder nur dann in die Kita zu bringen, wenn dies dringend notwendig ist. „Die Eltern hatten großes Verständnis und sind unserer Bitte entgegengekommen“, erklärte Borgsmüller. In einem Kindergarten mit sonst 100 Kindern seien schon im Lockdown nur noch 50 betreut worden. Am Montag seien es dann nur noch zehn Kinder gewesen. „In allen Kitas werden momentan 10 bis 20 Prozent der sonst üblichen Kinder betreut“, hieß es.
Hoffnung auf eingeschränkten Corona-Betrieb ab Mittwoch
Dabei seien nach Borgsmüllers Angaben nur Mitarbeiterinnen im Einsatz gewesen, die vor Ort wohnen und ihren Arbeitsplatz zu Fuß erreichen konnten. Auch am Dienstag werde so vorgegangen, erklärte die Verbundleiterin. Man hoffe, am Mittwoch wieder den eingeschränkten Corona-Betrieb aufnehmen zu können.
Von einem „unheimlichen Stress“ sprach Andreas Konietzka, der in Haltern einen ambulanten Pflegedienst betreibt. Zwar seien alle Mitarbeiter zum Dienst erschienen. Alle aber müssten gegen die widrigen Wetterverhältnisse ankämpfen, manch einer habe sich mit seinem Fahrzeug festgefahren. Das führte wiederum zu Verspätungen. „Dementsprechend müssen wir die Einsätze spontan einteilen“, sagte Konietzka. Die Arbeit sei mitunter unkalkulierbar. Konietzka: „Neben den besonderen Coronavirus-Anforderungen macht das Wetter jetzt noch zusätzlich Druck.“
Noch keine großen Lieferschwierigkeiten
Auch wenn einzelne Edeka-Filialen in anderen Städten wetterbedingt bereits kürzere Öffnungszeiten eingerichtet haben - in Haltern bleibt zunächst alles beim Alten. Das bestätigte ein Sprecher des Edeka-Marktes an der Münsterstraße. Bei Edeka Bleise ist nach wie vor um 22 Uhr Feierabend. Großartige Lieferschwierigkeiten gebe es derzeit noch nicht, erklärten beide Märkte.
Geboren in Dülmen, Journalistin, seit 1992 im Medienhaus Lensing - von Münster (Münstersche Zeitung) über Dortmund (Mantelredaktion Ruhr Nachrichten) nach Haltern am See. Diplom-Pädagogin und überzeugte Münsterländerin. Begeistert sich für die Menschen und das Geschehen vor Ort.

1982 in Haltern geboren. Nach Stationen beim NRW-Lokalfunk, beim Regionalfernsehen und bei der BILD-Zeitung Westfalen 2010 das Studium im Bereich Journalismus & PR an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen erfolgreich beendet. Sportlich eher schwarz-gelb als blau-weiß orientiert. Waschechter Lokalpatriot und leidenschaftlicher Angler. Motto: Eine demokratische Öffentlichkeit braucht guten Journalismus.
