Polizei allein hat gegen Motorradrowdys in den Borkenbergen kaum Chancen
Meinung
Motocrossfahrer bedrohen die Natur auf dem früheren Truppenübungsplatz Borkenberge. Neben Polizei-Kontrollen muss auch die Eigentümerin endlich ihre seit Jahren geplanten Maßnahmen umsetzen.

Der ehemalige Truppenübungsplatz Borkenberge reizt viele Motocross- und Quadfahrer, illegal durchs Gelände zu fahren. © Hans Blossey
Vor drei Jahren hatte die DBU Naturerbe GmbH die nördliche Ringstraße auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Borkenberge für Radfahrer und Fußgänger freigegeben. Seitdem hat sich kaum etwas getan in dem Gebiet, das unter Landschafts- und Tierschutzgesichtspunkten besonders wertvoll ist.
Der Erholungswert ist hier ebenfalls hoch. Das bemerken leider auch immer mehr Cross- und Quadfahrer, die in den Borkenbergen illegal unterwegs sind. Sie vertreiben seltene Vogelarten, die dort brüten, und zerstören wichtige Lebensräume.
Mit der Ausrede, keine rechtlich wirksamen Durchsetzungsbefugnisse zu haben, stiehlt sich die DBU Naturerbe nun aus ihrer Verantwortung. Doch mit verstärkten Kontrollen durch Polizei und Naturschutzbehörde allein ist das Problem nicht zu lösen. Die Motorradrowdys werden nur selten gefasst. Sie fahren den Ordnungshütern im unwegsamen Gelände davon. Die DBU Naturerbe muss ihre seit Jahren im Raum stehenden Pläne jetzt schnell vorantreiben.
Die Robust-Rinder, Wildpferde und Wisente, die hier angesiedelt werden sollten, hätten eine abschreckende Wirkung auf die Biker. Wo große Tiere laufen, will keiner einen Zusammenstoß riskieren oder Angriffe provozieren. Auch der schon vor Jahren angedachte Rundweg nebst Aussichtspunkt muss schnell realisiert werden. Biker würden bei ihrem verbotenen Handeln nicht in Kauf nehmen, Menschenleben zu gefährden.