Nachfrage nach Dieselautos bricht in Haltern ein
Kunden verunsichert
Mögliche Fahrverbote und Umstiegsprämien: Das Thema Dieselfahrzeuge bewegt die Gemüter der Autofahrer und vor allem der Kunden in den Autohäusern. Die Verkaufsberater wissen um die große Verunsicherung beim Thema Neuwagenkauf. Die Nachfrage nach Dieselmodellen bricht auch in Haltern überall ein.

Wie geht es weiter mit dem Diesel? Viele deutsche Diesel-Fahrer sind verunsichert.
„Die Politiker fällen Entscheidungen, haben aber die wirtschaftlichen Folgen nicht im Blick“, sagt Karl-Heinz-Rösken, Verkaufsleiter Nissan beim Autohaus Heddier in Haltern. „Auch Kunden, die viel fahren, fragen jetzt nach Benziner-Modellen, obwohl sie mit einem Diesel wesentlich wirtschaftlicher fahren würden. Die Fahrzeuge, die hier nicht mehr verkauft werden gehen dann zum Teil ins europäische Ausland oder bleiben im Bestand und verursachen steigende Kosten. Der ökologische Gesamtnutzen ist also fraglich. Früher kalkulierten wir mit 70 Prozent Diesel- und 30 Prozent Benzinfahrzeugen, das Verhältnis hat sich inzwischen umgekehrt“, so Rösken.
Auch Elmar Keysberg, Mitglied der Geschäftsführung im VW-Autohaus Keysberg, spürt die große Verunsicherung: „Die Kunden denken über Alternativ-Lösungen nach, aber für Vielfahrer ist der Diesel noch immer die beste Alternative“, sagt er. „Auf längeren Strecken sind Hybridmotoren nicht so wirtschaftlich. Die Reichweite der rein elektrischen Modelle reicht noch nicht aus, außerdem muss man auch ans Nachladen denken.“ Keysberg bedauert, dass vor allem die Händler jetzt die Probleme ausbaden müssen. „Was machen wir mit unseren Beständen?“, fragt er. „Die Händler sind letztlich das schwächste Glied in der Kette.“
Werner Schulte-Lünzum, Betriebsleiter beim Halterner Autohaus Borgmann, bestätigt ebenfalls die große Zurückhaltung der Kunden in Sachen Dieselfahrzeuge. „Durch die Prämien, die die Hersteller jetzt ausloben, kommt etwas mehr Bewegung in den Markt“, sagt er. „Man spürt, dass immer mehr Kunden darüber nachdenken, diese zu nutzen. Allerdings muss man genau überlegen, ob sich das bei neueren Fahrzeugen auch rechnet“, so Schulte-Lünzum. Das Autohaus Borgmann vertreibt in Haltern die Marken Opel, Ford und Skoda.
Die Kundenzurückhaltung spürt auch Kai Mitteldorf, Geschäftsleiter im Mercedes-Autohaus Mitteldorf in Haltern, seit rund drei Monaten. „Wichtig wäre, dass es endlich klare Vorgaben gäbe, damit die Kunden wissen, ob sie mit Fahrverboten rechnen müssen oder nicht“, sagt er. Mitteldorf wünscht sich eine umfassende Information über die Ökobilanz unterschiedlicher Antriebe. „Dann sieht nämlich auch der Elektroantrieb nicht so gut aus, wenn man an die nicht nur umweltfreundliche Stromerzeugung und die bei Batterien verwendeten Materialien denkt“, so Mitteldorf. Gerade bei Überlandfahrten ist der Diesel der neuesten Generation nach wie vor eine gute Alternative.“
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