Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier vor dem neuen Rathaus

Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier wohnt in Haltern und kommt wie viele weitere städitsche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Rad zum Arbeitsplatz im Rathaus. Vor dem Rathaus wurden neue Fahrradständer aufgestellt. Im Innenhof werden gerade weitere Möglichkeiten geschaffen. © Silvia Wiethoff

Investitionen ins Halterner Rathaus wünschenswert - haben aber keine Priorität

rnRathaus Haltern

Gerade wird der Innenhof des neuen Rathauses in Haltern saniert. Gern würde die Stadt mehr Geld ins Gebäude stecken, doch es gibt andere Prioritäten. Dennoch sieht man sich gut aufgestellt.

Haltern

, 18.07.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

An der Fassade und an Fahrradständern bröckelt die Farbe, zwischen den Pflastersteinen am Eingang wuchert das Unkraut. Der Zustand des Rathauses an der Dr.-Conrads-Straße könnte besser sein, meinen Halterner, die das Gebäude in den letzten Wochen aufgesucht haben. Auf Nachfrage teilte die Verwaltung mit, dass man darauf achte, „dass die notwendigen Unterhaltungsmaßnahmen auch tatsächlich durchgeführt werden, damit es nicht zu einem größeren (und kostenintensiven) Sanierungsstau kommt“.

Dies gelte allem für Schul-, Kindergarten- und Sportanlagen sowie die öffentlich genutzte Infrastruktur, wobei die Verwaltungsgebäude eher nicht priorisiert seien. „Zwar wäre es wünschenswert, insbesondere aus repräsentativen Gründen mehr zu investieren, aber aus Sicht der Verwaltung sind andere Maßnahmen vordringlicher, zumal es zu erwarten ist, dass das Verwaltungsgebäude Muttergottesstiege ab 2029 aufgegeben wird und das Rathaus eine Erweiterung erfährt“, teilte Stadtpressesprecherin Sophie Hoffmeier mit.

An Teilen der Fassade des neuen Rathauses in Haltern bröckelt der Putz.

An Teilen der Fassade des neuen Rathauses in Haltern bröckelt der Putz. © Silvia Wiethoff

Dass die Stadt bei der Unterhaltung ihrer Immobilien finanziell nicht aus dem Vollen schöpfen kann, ist klar. Vor gut zehn Jahren drohte noch die Überschuldung des städtischen Haushalts, die nur durch den Beitritt zum Stärkungspakt und ein eisernes Sparkonzept abgewendet werden konnte. Im Rahmen des Paktes seien sämtliche Aufwendungen auf den Prüfstand gestellt worden, dazu habe auch die Dringlichkeit von Unterhaltungsmaßnahmen gehört, so Sophie Hoffmeier.

Unkraut in Fugen

Die einen nennen es Natur, andere stört das Unkraut in den Fugen am Halterner Rathaus. © Silvia Wiethoff

„Die Flüchtlingskrisen und die Coronakrise belaste(te)n den Haushalt unvorhergesehen und führen dazu, dass Prioritäten innerhalb des Haushaltes verschoben werden müssen“, ergänzte sie. Einen festen Rhythmus für Sanierungsmaßnahmen im neuen Rathaus am Galen-Park, das 1987 fertiggestellt wurde, gebe es nicht.

„Neue Anstriche erfolgen in der Regel dann, wenn ein Büro von einer neuen Mitarbeiterin oder einem neuen Mitarbeiter bezogen wird und der Bedarf offenkundig ist“, so Sophie Hoffmeier. In 2021 und 2022 seien die Teppiche im 1. OG und 2. OG erneuert worden. In die Technik des Aufzuges und der Eingangstür sei kürzlich investiert worden.

Mehr als 80.000 Euro für Sanierungen im letzten Jahr ausgegeben

Für die Unterhaltung des Gebäudes wurden 2020 laut Stadt 21.718 Euro ausgegeben, 2021 waren es 82.305 Euro und bis Ende Juni 2022 schlugen 35.037 Euro zu Buche. „Im Jahresabschluss 2021 haben wir die Rückstellung Sanierung Rathaus gebildet, welcher 350.000 Euro zugeführt wurden. Die Rückstellung ist/war im Speziellen für die Sanierung folgender Dinge vorgesehen: Aufzug, Türen, Bodenbeläge und Renovierung des Innenhofs“, führte Sophie Hoffmeier aus.

Innenhof Rathaus Haltern

Zurzeit wird der Innenhof des Rathauses am Galen-Park saniert. Es entstehen mehr Fahrradständer und Möglichkeiten für das Aufladen von E-Autos und E-Bikes. © Silvia Wiethoff

Aktuell werde der Innenhof des Rathauses renoviert, um mehr Abstellflächen für Fahrräder zu bieten. Außerdem sollen Möglichkeiten geschaffen werden, E-Fahrzeuge und E-Bikes dort aufzuladen. Als dringend notwendig bezeichnet die Verwaltung die Renovierung des Ratssaales, wobei der Schwerpunkt auf der Technik liegen solle.

Ratssaal Haltern

Ein Blick in den Ratssaal, der renoviert werden soll. © Juergen Patzke (A)

Trotz einiger offensichtlicher bestehender Mängel sieht sich die Verwaltung im Vergleich zu Nachbarstädten gut gerüstet. Neues und Altes Rathaus dienten durchaus als repräsentative Gebäude, in denen Publikumsverkehr herrsche.

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Anders müsse die Situation des Verwaltungsgebäudes an der Muttergottesstiege bewertet werden, denn hier fänden keine Veranstaltungen statt. Außerdem sei der Auszug der untergebrachten Fachbereiche in ein neues Verwaltungsgebäude im Jahr 2029 vorgesehen. Bis dahin werde der Status quo weitestgehend erhalten, erklärte Sophie Hoffmeier.

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