Infantile Schmierereien an der Strandallee sind mehr als ärgerlich

Meinung

Der Wasserspielplatz an der Strandallee wurde mit wilden Schmierereien verunstaltet. Selbst mit Graffiti im eigentlichen Sinn hat das nichts mehr zu tun.

Haltern

, 31.12.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Unbekannte haben die Betonflächen am Wasserspielplatz verunstaltet.

Unbekannte haben die Betonflächen am Wasserspielplatz verunstaltet. © Antje Bücker

Graffiti wirken oft als Verschandelung von Flächen, können aber auch ein spannender Ausdruck von Jugendkultur sein oder sogar künstlerischen Anspruch haben. Diese positive Seite sieht man an der Umgestaltung der Eisenbahnbrücke Hullerner Straße (See schlägt Wellen). Die Gestaltung hat den Bereich deutlich aufgewertet. Was jetzt an der Strandallee passiert ist, ist allerdings mehr als ärgerlich: Unbekannte Sprayer haben Betonflächen des Wasserspielplatzes verunstaltet. Der Platz wird insbesondere im Sommer gern von Familien genutzt.

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Was hier zu sehen ist, hat mit Kunst oder Kultur nichts zu tun. Hier sieht man nur obszöne und infantile Schmierereien, für die selbst der Begriff Graffiti noch zu hoch gegriffen wäre. Dass auch das Graffito an der Bahnunterführung übersprayt wurde, widerspricht außerdem dem Ehrenkodex, der eigentlich in der Szene gilt. Jetzt wird eine Videoüberwachung des Wasserspielplatzes gefordert. Das ist aber ein hochsensibles Thema. Wie weit will man die Überwachung im öffentlichen Raum treiben? Und würde das wirklich etwas bringen? Wenn in der Dunkelheit mit Kapuzenpulli gesprayt wird, dürfte auch mit Videokameras kaum jemand zu erkennen sein. Bleibt also eigentlich nur, die Augen aufzuhalten und gegebenenfalls die Polizei zu verständigen. Denn das wilde Sprayen kann mit empfindlichen Strafen belegt werden.

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