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In Halterns neuem Quartier Katharinenhöfe steht der Baustart kurz bevor
Klimaschutzsiedlung
Auf Halterns aktuell größtem Bauplatz ist in Kürze Baustart - nicht mit einem Spatenstich, sondern mit Erdwärme-Bohrungen. Die künftigen Katharinenhöfe sollen ein Vorzeigeprojekt werden.
Das Projekt Katharinenhöfe im Halterner Ortsteil Hamm-Bossendorf kann starten. Die Baugenehmigungen für zwei der sechs mehrgeschossigen Häuser liegen vor, die Bauanträge für die weiteren vier Häuser gehen noch in diesem Jahr an die Halterner Bauverwaltung. Sobald der Kreis seine Zustimmung zu den 30 Erdwärme-Tiefenbohrungen gegeben hat, geht es los.
Der wohlwollenden mündlichen Zusage des Kreises soll in dieser Woche der offizielle Bescheid folgen. „Diese Bohrungen sind der offizielle Start des Bauvorhabens“, sagt Michael Hiesgen im Gespräch mit der Halterner Zeitung. Statt Handwerkszeug für einen Spatenstich kommen schwere Bohrmaschinen zum Einsatz.
Aufwendiger und komplexer Planungsaufwand
Auf dem ehemaligen, Betriebsgelände der Tiefbaufirma Dickerhoff bauen Michael Hiesgen und Johannes Stock als Investoren ein neues urbanes Quartier mit 100 Mietwohnungen, einer Kita, einer Wohngemeinschaft für Demenzkranke und Gewerbeflächen. Die Energieagentur NRW hat diesem Quartier zwischen Bossendorfer Kreuz und Wesel-Datteln-Kanal mit sechs Häusern schon im ersten Anlauf nach der Präsentation in Düsseldorf den Titel Klimaschutzsiedlung zugesprochen. Michael Hiesgen spricht von einem hohen, aufwendigen und komplexen Planungsaufwand. Er freue sich, dass die Bauarbeiten jetzt - mit leichter Verzögerung - beginnen.
Zunächst werden zwei Häuser gebaut, sukzessive sollen die weiteren vier im Sechs-Monats-Rhythmus folgen. Kontinuierlich gebe es Nachfragen nach den Mietwohnungen, so Michael Hiesgen. Diese Wohnungen haben fünf unterschiedlich große Zuschnitte: 30 Quadratmetern Singlewohnungen kommen ebenso auf den Markt wie 150 Quadratmeter große Penthauswohnungen oder Reihenhaus-ähnliche Familienwohnungen über zwei Etagen. Die Mietpreise variieren nach Lage.
Bäcker, Zahnarzt, Apotheke - es fehlt der Allgemeinmediziner
In dem Quartier gibt es auch einen Kindergarten mit 55 Plätzen, die Trägerschaft übernimmt die evangelische Kirchengemeinde. Einzigartig für Haltern ist die Wohngemeinschaft für 24 Demenzkranke. 1800 Quadratmeter sind dafür reserviert. Bäckerei, Apotheke und Zahnarztpraxis ziehen unter anderem in die Gewerbeeinheiten. Willkommen wäre noch ein Allgemeinmediziner.
Die sechs Häuser werden in massiver Bauweise errichtet und erreichen den maximalen Standard von KfW-40-plus. Die zentrale Wärmeerzeugung für Heizung und Wasser erfolgt mit Sole-Wasser-Wärmepumpen, auf den Dächern wird Photovoltaik installiert und in der Tiefgarage werden 40 Ladesäulen für Elektrofahrzeuge aufgestellt. Eine komplett autarke Versorgung mit Energie sei nicht möglich, „aber wir werden Energie so schlau wie möglich produzieren und verbrauchen“, erklärt Michael Hiesgen. Mit der Anerkennung als Klimaschutzsiedlung sind Fördermittel und fachliche Begleitung verbunden.
Bei einer Klimaschutzsiedlung geht es schwerpunktmäßig um die Vermeidung von CO2-Emissionen, außerdem zeichnet sie sich durch ein innovatives Energiekonzept sowie besondere städtebauliche und soziale Qualitäten aus.
Haltern am See ist für mich Heimat. Hier lebe ich gern und hier arbeite ich gern: Als Redakteurin interessieren mich die Menschen mit ihren spannenden Lebensgeschichten sowie ebenso das gesellschaftliche und politische Geschehen, das nicht nur um Haltern kreist, sondern vielfach auch weltwärts gerichtet ist.
