„Im letzten Jahr bin ich fast einen Marathon gelaufen“, erzählt Marit Engler: „Aber Spaß gemacht hat es trotzdem“. Sie gehörte zu den Sternsingern, die am Wochenende im Halterner Stadtgebiet unterwegs waren. Wir haben einige der Gruppen begleitet, hier finden Sie eine Fotostrecke und ein Video.
Zusammen mit Lisa Nöldemann, Emira Neuberth und ihrer kleinen Schwester Janne startete Marit Engler am frühen Samstagmorgen an der Heilig-Kreuz-Kirche in Hamm-Bossendorf. Dort hatte Diakon Markus Kemper die Sternsinger des Ortsteils zuvor in einer Aussendungsfeier auf den Weg geschickt. „Ihr bringt die Liebe und Freude Christi zu den Menschen“, gab er den kleinen (und großen) Sternsingern mit auf den Weg.
24 Kinder hatten sich eingefunden sowie drei Erwachsene. „Es wird immer schwieriger genug Kinder zu finden, die mitmachen, wir haben massiv Werbung gemacht“, sagt Nicole Echtermeyer vom Organisationsteam. Dieser Trend ist in nahezu allen Gemeinden, nicht nur in Haltern, zu beobachten. Das Interesse, bei der Sternsingeraktion mitzumachen, nimmt generell ab. Deshalb hatten sich in Hamm-Bossendorf auch drei Erwachsene als Sternsingergruppe zur Verfügung gestellt. „Wir freuen uns jetzt, dass wir zum Schluss doch noch eine gute Zahl zusammen bekommen haben“, so Nicole Echtermeyer.
Eine besondere Gruppe zog in Sythen um die Häuser: Mit Jano (7), Simon (8), Roman (9), Jannis (10), Ben (10) und Tobias (13), setzt sich am Freitag in Sythen eine 100-jährige Tradition fort, der Königssinger. „In der Nachbarschaft Schiötten - Drügen Pütt und heute einem Teil der oberen Dorfstraße, existiert damit eine Tradition, die um einiges älter ist, als die der Sternsinger in der Gemeinde St. Joseph“, berichtet Helmut Plogmaker. Er selbst, Jahrgang 1951, hat als Sechsjähriger erstmals daran teilnehmen dürfen und kann sich an seinen 1901 geborenen Großvater erinnern, der von seinen Gängen von Haus zu Haus zu berichten wusste.
Helmut, sein Sohn Andreas Plogmaker und Nachbar Stefan Dreck sind stolz und froh, dass diese Tradition von ihren Söhnen und Enkeln so fortgesetzt wird. „Der Stern, den die Jungs mit sich führen, stammt noch aus der Mitte der 50 Jahre“, weiß Helmut Plogmaker. „Er sieht noch genauso aus“, bestätigt Stefan Dreck, der 1980 erstmals die Königssinger begleiten durfte.
Die diesjährige Sammlung der Sternsinger steht unter dem Motto „Gemeinsam gegen Kinderarmut – in Indien und weltweit“. Der Erlös soll vor allem der Kinderarbeit auf dem indischen Subkontinent entgegenwirken, und den Kindern eine Schulbildung ermöglichen. In Hamm-Bossendorf kamen im Endeffekt 3256,86 Euro zusammen: knapp 400 Euro mehr als im Vorjahr. Insgesamt zählten die Gemeinden St. Sixtus, St. Marien, St. Laurentius und Heilig Kreuz 10.540,60 Euro. In Lavesum waren es 3914, in Sythen 6923,91 und in Hullern 3830,79 Euro.