Elisabeth Kleine Bley wurde 100 Jahre alt und feierte diesen außergewöhnlichen Geburtstag mit ihrer Familie und Freunden.

Elisabeth Kleine Bley wurde 100 Jahre alt und feierte diesen außergewöhnlichen Geburtstag mit ihrer Familie und Freunden. © Elisabeth Schrief

Elisabeth Kleine Bley hat auch mit 100 Jahren noch Freude am Leben

rnEin Jahrhundert alt

Sie hat keine Angst - nicht vor den Herausforderungen des Lebens, nicht vor dem Älterwerden. Mit einer guten Portion Gelassenheit und Gottvertrauen hat Elisabeth Kleine Bley die 100 erreicht.

Haltern

, 14.08.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vier Kinder und Schwiegerkinder, acht Enkel mit Partnern, zehn Urenkel, Nichten und Neffen und Freunde feierten mit Elisabeth Kleine Bley am 13. August die Vollendung des 100. Lebensjahres. Zu diesem besonderen Anlass lud die Jubilarin ihre Gäste ins Restaurant Himmelmann in Lippramsdorf ein. Auch Bürgermeister Andreas Stegemann gratulierte dort - persönlich und im Namen der Stadt.

Elisabeth Kleine Bley freut sich, bei relativ guter Gesundheit dieses hohe Alter erreicht zu haben. „Niemand in unserer Familie ist so alt geworden wie ich“, erzählt sie, die bei ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in Haltern, Am Wiegel 46, wohnt. Mit ihren 100 Jahren ist sie geistig bewundernswert fit. Ihre Familie ist gern bei ihr, auch die Jungen, weil sie mit Oma und Uroma über alles sprechen können. Auch über Politik.

Elisabeth Kleine Bley mit ihren Kindern Heinz Kleine Bley, Anne Recker und Bernd Kleine Bley.

Elisabeth Kleine Bley mit ihren Kindern Heinz Kleine Bley, Anne Recker und Bernd Kleine Bley. © Elisabeth Schrief

Nur in letzter Zeit liest und hört Elisabeth Kleine Bley nicht mehr so gern die Nachrichten. Der Krieg in der Ukraine weckt ungute Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und die vielen negativen Schlagzeilen über den Zustand der Welt überfordern sie allmählich. „Aber ich sage den Kindern, bleibt gelassen, früher wie heute muss man überall durch.“

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Elisabeth Kleine Bley hat in ihrem Leben vor nichts Angst gehabt. „Ich habe ein großes Gottvertrauen, das hat mir immer geholfen.“ Ihre Lebensweisheit, die sie gern Anderen mitgibt: „Man muss nicht so viel an das Negative denken, dann wird es nicht so schlimm.“ Es sind Streicheleinheiten für die Seele.

100-Jährige blickt zufrieden auf ihre Leben zurück

Die Jubilarin stammt von einem kleinen Bauernhof in Schöppingen, dort wuchs sie als jüngstes Kind mit drei Geschwistern auf. Ihre Schwester heiratete August Kleine Bley aus Haltern, einige Jahre später, 1962, gab Elisabeth dessen Bruder Josef das Ja-Wort. Er war Witwer mit drei Kindern, gemeinsam hatte das Paar dann noch einen Sohn.

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So war es 1922

Im Jahr 1922, als Elisabeth Kleine Bley geboren wurde, erklärte Reichspräsident Ebert das Deutschlandlied zur Nationalhymne, fanden in Paris die ersten Frauen-Weltspiele der Leichtathletik statt, wurden von Berlin aus erstmals drahtlos Bilder in die USA telegrafiert, war noch Stummfilmzeit und es ging beim Essen in den Durchschnittsfamilien hauptsächlich ums Sattwerden mit Brot, Kartoffeln und Rüben. Damals hatten die Männer eine Lebenserwartung von 56 Jahren, Frauen von 59.

Elisabeth Kleine Bley blickt auf ein bescheidenes, zufriedenes, arbeitsreiches Leben zurück. Sie war immer für die große Familie da, hat sie unterstützt, für sie genäht, gestrickt und gekocht.

Im Alter entdeckte sie noch die Leidenschaft für Hardanger Stickerei, mit 90 Jahren - vorher hatte sie dafür keine Zeit - begann sie, intensiv zu lesen. Während der Corona-Pandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen lernte Elisabeth Kleine Bley die WhatsApp-Bildtelefonie, damit sie in der Familie Anschluss halten und auf dem Laufenden bleiben konnte.

Die Jubilarin Elisabeth Kleine Bley inmitten ihrer jüngsten Familie.

Die Jubilarin Elisabeth Kleine Bley inmitten ihrer jüngsten Familie. © Privat

Bei so viel Agilität wundert es nicht, dass sie an ihrem besonderen Geburtstag sagt: „Ich habe noch immer Freude am Leben.“

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