
Mit einer mobilen Pelletheizung wollen Andreas Fiehe (l.) und Sohn Jan bei Lieferschwierigkeiten von Heizsystemen für eine Zwischenlösung sorgen. © Jürgen Wolter
Damit Kunden nicht frieren: Halterner Betrieb baut mobile Pelletheizung
Handwerk
Was tun, wenn die Heizung ausfällt, aber wegen Lieferproblemen kurzfristig keine neue Anlage zu bekommen ist? Die Halterner Firma Fiehe bereitet eine mobile Lösung vor, damit die Menschen nicht frieren müssen.
Halterns Handwerksbetriebe ächzen unter Lieferschwierigkeiten bei Material und Geräten und sehen sich zusätzlich mit Nachwuchssorgen und Fachkräftemangel konfrontiert. Wie darüber hinaus der Ukrainekrieg in Verbindung mit der drohenden Gasmangellage bis in unsere Stadt wirkt und die Innovationskraft anregt, zeigt ein Beispiel aus der Heizungs- und Sanitärbranche.
Das Beschaffungsmanagement sei im Moment eine große Herausforderung, beschreibt Jan Fiehe von der Andreas Fiehe GmbH in Haltern die Lage. Kunden, die ihre gegenwärtige Heizungsanlage gegen eine Wärmepumpe eintauschen wollen, brauchen viel Geduld. Geräte, die jetzt bestellt werden, kommen wohl erst im kommenden Jahr beim Endkunden an.
Die Lieferketten sind unterbrochen
Immerhin ist die bestehende Heizung in den meisten Fällen noch funktionsfähig. Was aber machen, wenn eine Heizungsanlage im Winter ausfällt und kein Ersatz kurzfristig lieferbar ist? Für diesen Notfall baut die Firma Fiehe gerade eine mobile Heizung. Dabei handelt es sich um eine Pelletheizung, die auf einem Anhänger montiert ist.
„Dadurch ist sie jederzeit und fast überall kurzfristig einsetzbar“, erklärt Jan Fiehe. So will der Halterner Betrieb seinen Kunden und kooperierenden Unternehmen durch den möglicherweise bevorstehenden Krisenwinter helfen.
Insgesamt stehen bei den Halterner Fachfirmen die Telefone nicht still. Neben Anfragen zu Photovoltaik- und Solaranlagen sind Wärmepumpen gerade das Thema auf dem Markt. Es sei nicht immer leicht, allen gerecht zu werden, sagt Jan Fiehe, denn „auch ein WC-Sitz muss zwischendurch ausgetauscht werden“.
Außerdem: „Ohne Material können wir nicht arbeiten.“ Dabei sei es auch bei Gasbrennwertthermen oftmals schwierig, einzelne Komponenten zu bestellen, weil die Lieferketten unterbrochen sind. „Es ist ein großer logistischer Aufwand für uns, das Zubehör von verschiedenen Händlern termingerecht zu besorgen“, so Jan Fiehe.

Ludger Daldrup rät, sich bei der Auswahl eines neuen Heizungssystem kompetent beraten zu lassen. © Hollstegge (A)
„Alle suchen nach einem Weg, vom Gas wegzukommen“, bestätigt Ludger Daldrup. Eine Wärmepumpe sei allerdings nicht immer „das Allheilmittel“, sagt der Halterner Handwerksmeister. In Neubauten werde sie zum Standard, aber der Einbau in älteren Häusern hänge vom Baustandard und den erreichten Dämmwerten ab. Ludger Daldrup rät, nicht unüberlegt zu handeln und sich bei der Auswahl der richtigen Technik kompetent von einem Fachbetrieb beraten zu lassen. „Davon gibt es in Haltern doch eine ganze Reihe“, ergänzt er.
Nicht zu vernachlässigen sei bei der Nutzung einer Wärmepumpe die Tatsache, dass dafür ebenfalls Energie, nämlich Strom, benötigt wird. „Wenn hier der Preis wegläuft, haben sie nichts gewonnen“, klärt der Heizungsfachmann auf.
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