
Vanessa und Philipp Ridder segelten auf einem High-Speed-Boot rund um Bornholm. © privat
„Glücksmomente pur!“ - Ehepaar Ridder segelt auf High-Speed-Sportyacht
Rund um Bornholm
Diese Regatta hat sie regelrecht geflasht: Vanessa und Philip Ridder segelten auf einem High-Speed-Sportboot rund um Bornholm. Das war nicht nur ein Vergnügen.
Diese Segelregatta war für Philip Ridder und seine Frau Vanessa ein unvergessliches Erlebnis. Über 32 Stunden nahmen sie als Teil einer 14-köpfigen Crew an der Regatta „Rund um Bornholm“ teil, die am 3. Juli in Warnemünde startete.
„Unser Schiff war die Illbruck, die 2002 als einziges deutsche Schiff überhaupt den Volvo Ocean Race gewonnen hat, der als härteste Regatta der Welt gilt“, so Philip Ridder. Aber auch der Törn auf der Ostsee stellte für die Halterner eine Herausforderung dar. „Die Illbruck ist ein hochgezüchtetes Sportgerät. Komfort sucht man da vergebens. Gewicht wird auf das Minimum reduziert. Bequem ist anders“, sagt Philip Ridder.

Der Gang zur Toilette (vorn rechts) war jedes Mal ein Abenteuer. © Privat
Ausbilder im Segelclub Westfalen
Normalerweise segelt der 35-jährige Ingenieur auf dem Halterner Stausee. Vor drei Jahren hat er beim Segelclub Westfalen seine Segler-Ausbildung gemacht. „Und dann war ich mit dem Virus infiziert“, sagt er. Auch seine Frau konnte er für den Sport begeistern. Heute ist Philip Ridder im Verein bereits als Ausbilder tätig.
Ehefrau Vanessa hatte ihrem Mann einen Gutschein für einen Tagesausflug zu Weihnachten geschenkt. Daraus wurde jetzt die Teilnahme an der Regatta, die beide für Anfang Juli gebucht hatten.
„Die Illbruck hat eine feste Besatzung von fünf bis sechs Leuten, der Rest der Gruppe waren Gastsegler“, sagt Philip Ridder. Ihm und seiner Frau kamen ihre Segelerfahrung zugute. „Die ist aber nicht zwingende Voraussetzung“, sagt er. „Auch Segel-Ungeübte können mitfahren.“

Segeln in die Dämmerung: ein unvergessliches Erlebnis. © Privat
Die Reise ist kein reines Vergnügen. Die Crew wurde in zwei Gruppen eingeteilt, die auch nachts im Drei-Stunden-Rhythmus Wache schieben mussten. „Außerdem gibt es auch nachts All-Hands-Manöver, bei denen die ganze Crew gefragt ist“, sagt Philip Ridder. An Durchschlafen war also nicht zu denken.
Toilettengang war ein Abenteuer
„Der Toilettengang war jedes Mal ein Abenteuer“, sagt Philip Ridder. „Die Toilette ist aufgehängt. Sie macht die Schwankungen des Bootes im Seegang mit. Man muss sich mit Händen und Füßen abstützen, um auf der Schüssel sitzen bleiben zu können.“
Dafür entschädigte der Törn die Halterner Segler aber mit unvergleichlichen Augenblicken. „Morgens auf dem Schiff in den Sonnenaufgang zu segeln, noch bevor die Sonne richtig aufgeht, das sind unvergessliche Eindrücke“, ist Philip Ridder noch heute begeistert. „Das sind Glücksmomente pur.“

Küche und Schlafkojen unter Deck: Komfort sieht anders aus. © Privat
Die Regatta rund um Bornholm ging über 270 Seemeilen, rund 490 Kilometer. „Die Illbruck fuhr die zweitschnellste Zeit, belegte aber schließlich Platz 3, weil schnelle Boote dieser hohen Qualität einen Zeitaufschlag bekommen“, sagt Philip Ridder.
Einen Törn wie diesen würden Philip und Vanessa Ridder jederzeit wieder machen. „Wir sind angefixt“, sagt Philip Ridder. „Das macht regelrecht süchtig.“
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
