Als Höhenretter der Feuerwehr einen Wanderfalken am Turm von St. Sixtus retteten, war er dabei: Der Halterner Fotograf Wolfgang Kersting fällt meistens auf, wenn er mit seinem riesigen Tele-Objektiv auftaucht. Es hat eine Brennweite von 200 bis 600 Millimetern, die er durch einen Zweifach-Konverter auf 12.000 Millimeter erweitert hat.
„Darauf werde ich natürlich öfter mal angesprochen“, sagt der Halterner, der sich in den letzten viereinhalb Jahren darauf spezialisiert hat, Vögel zu fotografieren. „Da kommt man natürlich nicht nah ran und muss versuchen, sie aus der Ferne zu erwischen“, sagt er.
Wolfgang Kersting wohnt seit sechs Jahren in Hullern, stammt aber ursprünglich aus Gelsenkirchen. „Ich habe mal ein Lehramtsstudium absolviert, aber nie in dem Beruf gearbeitet“, berichtet er. „Seit 30 Jahren bin ich im Bereich Seminarleitung tätig.“ Mit seiner eigenen Firma schult er insbesondere Mitarbeiter von Glücksspielunternehmen in Fragen der Suchtberatung.

Das Fotografieren ist also bisher ein reines Hobby, allerdings eines, dem Wolfgang Kersting immer mehr Zeit widmet. „Begleitet hat mich die Fotografie aber schon immer“, sagt er. „In meiner Jugend war ich bei Feten immer der, der Fotos machen musste.“
Manhattan bei Nacht
Fotos von den Kindern und Reisefotos folgten. An ein Motiv erinnert sich Wolfgang Kersting besonders: „1990 stand ich im 103. Stock des World Trade Centers und habe Manhattan bei Nacht fotografiert. Ein Foto, das immer noch zwiespältige Gefühle in mir auslöst.“

Vor viereinhalb Jahren begann Wolfgang Kersting, ausgedehnte Spaziergänge in Haltern und Umgebung zu unternehmen. „Dabei kam mir einmal ein zutrauliches Rotkehlchen am Hullerner Stausee ziemlich nah, sodass ich ein schönes Foto davon machen konnte.“
Damit war seine Begeisterung geweckt. Kersting rüstete fototechnisch auf, zunächst mit einer Nikon D 750 und einem Sigma-Teleobjektiv 60 bis 600. Heute fotografiert er mit Sony und dem Tele, das es bis auf 12.000 Millimeter Brennweite bringt.

Heute ist die Kamera bei seinen Spaziergängen immer dabei. „Ich lege mich nicht auf die Lauer, um auf ein Motiv zu warten, ich überlasse es mehr dem Zufall, suche aber oft auch Lebensräume bestimmter Vögel gezielt auf. So habe ich über ein Jahr auf Fotos von Blaukehlchen gewartet, die ich in den Rieselfeldern bei Münster fotografiert habe“, sagt er. „Da bin ich immer wieder hingefahren.“
Inzwischen sind dem Halterner Fotografen schon zahlreiche zum Teil seltene Vogelarten vor die Linse geflattert. Darunter Eisvögel an der Stever, Kiebitze in Olfen oder auch Bienenfresser. „Für die bin ich allerdings extra an den Kaiserstuhl gefahren“, so Wolfgang Kersting.

Die meisten Motive findet er aber in Haltern und Umgebung, zum Beispiel am Halterner und Hullerner Stausee. Einige veröffentlicht er bei Instagram („wolfgangkersting“). „Möglicherweise gibt es auch bald eine erste Ausstellung im Haus Visbeck in Dülmen“ sagt er.

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