Die Radwegsituation an der Recklinghäuser Straße muss auf jeden Fall verbessert werden, fordert der ADFC Haltern.

© Jürgen Wolter

Fahrrad-Club: Auch ohne Wender müssen Radwege in Haltern besser werden

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Der Wender an der Glashütte wird nicht gefördert. Aber auch ohne diesen muss dringend eine Verbesserung der Radwegesituation an der Recklinghäuser Straße her, fordert der Halterner ADFC.

Haltern

, 23.02.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit einem Wender, einer großflächigen Variante eines Kreisverkehrs, sollte die Verkehrssituation an der Glashütte im Bereich Recklinghäuser Straße entschärft und der Verkehrsfluss verbessert werden. Daraus wird zunächst aber nichts, weil Fördermittel aus dem Landes-Förderprogramm „Leuchttürme des Radverkehrs“ nicht genehmigt wurden. Der Wender steht auch nicht auf der Prioritätenliste des Landesbetriebes Straßen.NRW. Ein Realisierung liegt, wenn sie jemals kommt, zunächst noch in weiter Ferne.

„Das darf aber nicht bedeuten, dass andere Maßnahmen, die die Stadt Haltern zur Verbesserung der Verkehrs- und Radwegesituation in einem Verkehrsmaßnahmenkatalog erarbeitet hat, jetzt auch unter den Tisch fallen“, fordert der Halterner ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club). Paul Hochmann, Sprecher des ADFC Haltern, weist auf die seit vielen Jahren diskutierte problematische Verbindung für Radfahrer aus Hamm-Bossendorf zur Halterner Innenstadt hin.

Paul Hochmann (r.) und Arno Huesmann von der ADFC Ortsgruppe Haltern plädieren dafür, dass die Radweglösungen an der Recklinghäuser Straße aus dem Maßnahmenkatalog der Stadt Haltern umgesetzt werden.

Paul Hochmann (r.) und Arno Huesmann von der ADFC Ortsgruppe Haltern plädieren dafür, dass die Radweglösungen an der Recklinghäuser Straße aus dem Maßnahmenkatalog der Stadt Haltern umgesetzt werden. © ADFC

Unterstützung für Maßnahmenplan der Stadt

„Diese Strecke bietet keine sicheren Wege für Radfahrer“, so Hochmann. „Sie wird außerdem als Schulweg genutzt, man muss mehrfach die Straße überqueren und fährt nicht auf gesicherten Wegen. Wenn man den umweltfreundlichen Radverkehr fördern will, muss man den Radfahrern auch sichere Wege bieten. Vor allem, da immer mehr ältere Menschen das Fahrrad als Fortbewegungsmittel nutzen.“

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Der ADFC signalisiert deshalb seine volle Unterstützung für die im „Maßnahmenplan Recklinghäuser Straße“ von der Stadt erarbeiteten Lösungsmöglichkeiten. „Auch ohne Realisierung des Wenders machen diese Sinn und sollten unbedingt weiterverfolgt werden. Der jetzige Zustand ohne klare Führung des Radverkehrs ist nach wie vor nicht akzeptabel“, so der ADFC.

Geschützte Rad-Fahrstreifen

Die Stadtverwaltung hatte unter anderem so genannte „Protected Bike Lanes“ zwischen Bossendorfer Kreuz und Glashütte sowie zwischen Glashütte und Bahnunterführung vorgeschlagen. Das sind geschützte Radfahrstreifen, die durch Trennelemente und eine markierte Schutzzone von der Kfz-Fahrspur getrennt werden. Weiterhin plädierte die Stadt für eine separate Lichtsignalanlage mit vorgezogenen Haltelinien oder indirekten Linksabbiegern für den Radverkehr am Bossendorfer Kreuz.

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Am Knotenpunkt Glashütte sollten nach Meinung des ADFC-Sprechers Paul Hochmann alternative „Übergangslösungen“ wie separate Radverkehrsampeln und seitliche Aufstellflächen für den Radverkehr in die Überlegungen einbezogen werden. Hier müsse sich so schnell wie möglich etwas ändern. Auch die Planungen für die so genannte Stever-Lippe-Passage als zusätzliche Verbindung in Richtung Innenstadt findet die Unterstützung des ADFC.

Förderprogramm stark überzeichnet

  • Wie das Bundesamt für Güterverkehr auf Nachfrage mitteilt, ist die Resonanz auf das Programm zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland (investive Modellvorhaben) enorm und sehr erfreulich. Bei der letzten Ausschreibung, an der Haltern sich beteiligte, sind rund 150 Interessenbekundungen mit Vorschlägen für „Leuchttürme des Radverkehrs“ eingegangen.
  • Das Förderprogramm ist stark überzeichnet, erläutert die Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Auf Grundlage der Zielsetzung, innovative Maßnahmen zu fördern, die die weitere Entwicklung des Radverkehrs unterstützen, indem sie vor allem einen Beitrag zur Verbesserung der Verhältnisse für den Radverkehr leisten und/oder die nachhaltige Mobilität durch Radverkehr sichern, wurde die Auswahl unter den eingereichten Projektskizzen getroffen.
  • Es liege dabei im Interesse des Bundes, durch einen gezielten Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel bundesweit verteilt die förderwürdigen Modellvorhaben zu unterstützen, aus deren modellhafter Erprobung und Anwendung in der Praxis heraus neue Ideen und Konzepte entwickelt würden, die auch an anderen Orten wertvolle Beiträge für die Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland leisten könnten, heißt es aus Köln. Haltern jedenfalls ging leer aus.