
© Haltern Fahrradfreundlich
Haltern Fahrradfreundlich schlägt vor: Bahnübergang Sythen ohne Autos
Bahnübergang Sythen
Der Bahnübergang Sythen soll einer Brücken-/Tunnellösung weichen. Die Initiative Haltern Fahrradfreundlich hat dazu einen eigenen Vorschlag gemacht, in dem Autos nicht vorkommen.
Die Deutsche Bahn hat angekündigt, den Bahnübergang Sythen durch eine Überführung der Gleise über einen Straßentunnel zu ersetzen. Dazu hat die Initiative Haltern Fahrradfreundlich einen neuen Vorschlag unterbreitet: Sie findet, die neue Unterführung sollte nur für Fußgänger und Fahrradfahrer gebaut werden.
Adalbert Pollerberg von der Initiative fürchtet, dass der Tunnel den Dorfkern in Sythen zerschneiden wird. „Wir haben dazu große Bedenken, da die Untertunnelung kaum barrierefrei zu realisieren ist und den dörflichen Charakter zerstört“, schreibt Haltern Fahrradfreundlich auf seiner Homepage.
Promenade wie am Lippspieker
„Unser Gegenvorschlag: Ein breiter, gerader Tunnel für Fußgänger und Radfahrer mit einer Promenade ähnlich dem Lippspieker. Damit könnte eine attraktive, verkehrsberuhigte Dorfachse entstehen, die Schloss, Bahnhof und Einkaufsstraße barrierefrei miteinander verbindet. Außerdem wäre das mit deutlich weniger Aufwand zu realisieren und würde Anreize zum klimaschonenden Radfahren schaffen.“
Für die kurzen Wege im Dorf sei eine Autoverbindung nicht erforderlich, findet Adalbert Pollerberg. Der Autoverkehr könne ansonsten über die Sythener Straße geleitet werden. „Der Umweg beträgt etwa drei Minuten, diese Zeit stehen Autos heute auch oft an den geschlossenen Schranken“, so Adalbert Pollerberg.
So sehen die Grundzüge des Vorschlags der Initiative aus:
- ein vier Meter breiter Fahrrad- und Fußgängertunnel unter der Bahnlinie
- Übergänge zwischen den Park and Ride Parkplätzen und dem Bahnsteig der jeweiligen Seite
- Treppen und Aufzüge am jeweiligen Tunnelende
- weitgehend begrünte Böschungen

So sieht es heute am Bahnübergang Sythen aus. © Jürgen Wolter
Die Initiative sieht mehrere Vorteile, die diese Lösung gegenüber einer kompletten Straßenunterführung hätte: Der Tunnel hätte weniger Tiefgang und dadurch kürzere Anfahrtsrampen. Die Kosten würden durch die kürzeren Rampen, die geringere Breite und ein geringeres Grundwasserproblem deutlich niedriger ausfallen, außerdem ließe sich die Baumaßnahme schneller realisieren.
Beide Bahnhofsseiten blieben für Autos erreichbar
Die gradlinige Wegführung im Tunnel würde zur Verkehrsberuhigung beitragen, ein Autotunnel würde wahrscheinlich wegen der Straßenanbindungen nicht so gerade verlaufen können, ist die Initiative überzeugt.
Beide Sythener Bahnhofsseiten blieben aber weiterhin mit dem Auto über die Umgehungsstraße erreichbar. Der Dorfkern könne durch eine alleeartige Verbindung von Kirche/Einkaufsstraße mit Schloss und Mühle Sythen deutlich aufgewertet werden. Klimaneutraler Verkehr in Sythen würde so gefördert und der enge Stockwieser Damm verkehrsberuhigt, findet die Initiative.
Sie hat sich inzwischen mit den großen Halterner Ratsfraktionen in Verbindung gesetzt und möchte auch mit der Deutschen Bahn das Gespräch suchen.
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
