
© Jürgen Wolter
Petra Herrmann startet Freundlichkeitswelle: „Es wird Zeit, dass wir wieder positiv werden“
Mehr Freundlichkeit
„Freundlichkeit ist ansteckend“, findet Petra Herrmann. Mit einer Freundlichkeitswelle in Haltern möchte sie möglichst viele Menschen infizieren.
Die Corona-Pandemie hat im Verhalten der Menschen Spuren hinterlassen, negative Spuren, findet Petra Herrmann. „Die Distanz ist größer geworden, man kommt nicht mehr ungezwungen mit anderen ins Gespräch, die Gereiztheit vieler Menschen ist immer wieder zu spüren“, sagt sie.
Petra Herrmann möchte gegensteuern. Sie will eine „Freundlichkeitswelle“ in Haltern ins Rollen bringen. „Diese Welle darf ruhig immer weiter wachsen. Sie soll in Haltern so groß wie möglich werden“, sagt die Betreiberin des Forsthauses Sythen. „Freundlichkeit ist ansteckend!“
Ein Schokoriegel für den Busfahrer
Hier bietet sie Reitkurse an, Kindergeburtstage mit Schatzsuche, Ponyreiten, Hufeisen bemalen, Stockbrot und vielem anderen mehr. Außerdem ist das Forsthaus schon immer ein Ort der Kreativität, nicht zuletzt, weil seine Betreiberin immer wieder öffentlichkeitswirksame Initiativen ins Leben ruft.
Ihre neueste Idee ist eine „Freundlichkeitswelle“, die am 2. März ins Rollen kommen soll. „Ich mache jedes Jahr in der Fastenzeit eine Aktion hier bei uns auf dem Hof“, sagt Petra Herrmann. „Das sollte in diesem Jahr die Freundlichkeitswelle sein, aber ich habe mir überlegt: Warum soll die auf dem Hof nur auf ein paar Menschen beschränkt sein. Sie hätte doch umso mehr Wirkung, je größer sie wird.“
Deshalb hat sie sich Folgendes überlegt: Kleine Zettel mit Aufrufen zu Freundlichkeitsaktionen (Petra Herrmann nennt sie „Freundlichkeits-to-dos“) sollten möglichst überall hängen: in Geschäften, in Schulen oder Kindergärten, im Rathaus oder in der Arztpraxis - in ganz Haltern.
„Und wenn du gerade im Homeoffice bist, Erziehungszeit nimmst oder das Rentner:innen-Dasein genießt: ‚Freundlichkeits-to-dos‘ machen sich auch gut am Gartenzaun. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt“, so Petra Herrmann.
Was kann man tun, um freundlich zu sein? „Das beginnt schon damit, einen Menschen zu grüßen oder anzulächeln, man kann dem Busfahrer einen Schokoriegel schenken, den Großeltern einen Kuchen backen, den Nachbarn zu einem Spaziergang einladen, beim Spaziergang Müll aufsammeln oder einfach dem Partner/der Partnerin unvermittelt einen Kuss geben“, sagt Petra Herrmann. „Lassen wir eine Welle der Freundlichkeit durch Haltern rollen!“, so ihr Aufruf.
Aktion für die Fastenzeit
Sie wünscht sich, dass Privatpersonen, Geschäfte, Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden, Gruppen oder Nachbarschaften To-Do-Zettel mit Freundlichkeitsaufgaben auslegen, an eine Wäscheleine hängen oder weitergeben. „Jeder sollte einen Zettel mitnehmen und die Aktion, die darauf steht, auch ausführen“, so Petra Hermann. Spenden an gemeinnützige oder wohltätige Organisationen könnten auch so eine Freundlichkeitsaktion sein, findet Petra Herrmann.
Man kann die Zettel und Aufgaben selbst gestalten oder auch bei der Initiatorin ein Starterkit als PDF-Datei bekommen unter der E-Mail-Adresse: petra@ulbrich-herrmann.de. Dort und unter Tel. 0176/20082708 erteilt sie auf Wunsch auch Auskünfte zur Aktion, die auf die Fastenzeit begrenzt sein soll: vom 2. März bis Ostern.
Die Halterner Zeitung veröffentlicht auf ihrer Wir-sind-Haltern-Seite gern Fotos von den Aktionen. Schicken Sie uns ein Foto von Ihrer freundlichen Tat mit kurzen Angaben an: redaktion@halternerzeitung.de.
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
