
© Jürgen Wolter
Halternerin veröffentlicht ihren ersten Roman: einen Indianer-Western
Western
Eigentlich ist sie Erzieherin von Beruf. Jetzt hat Dorina Weßendorf ihren ersten Roman veröffentlicht - zu einem nicht ganz alltäglichen Thema.
Noch immer kommt der Halternerin Dorina Weßendorf das Ganze „ein bisschen unwirklich“ vor: Sie hat vor zwei Jahren begonnen, ihren ersten Roman zu schreiben, einen Western mit dem Titel „Präriewind“, und dafür auf Anhieb einen Verlag gefunden. Inzwischen ist bereits der zweite Band im Lektorat und der dritte entsteht schon in ihrem Kopf.
Dabei ist Schreiben bisher noch eher ein Hobby oder ein Nebenjob. Dorina Weßendorf stammt aus Haltern, ging hier zur Grund- und Realschule und machte ihr Fachabi am Berufskolleg. Die 29-Jährige arbeitet heute als Erzieherin in einem Kindergarten in Nottuln. Vier Jahre lebte sie in Coesfeld, konnte dann aber ihren Mann überzeugen, wieder nach Haltern zu ziehen.
Preisträgerin beim KiKa
„Geschrieben habe ich aber eigentlich schon immer“, sagt sie. Als sie zehn Jahre alt war, reichte sie eine Kurzgeschichte über Pferde bei einem Wettbewerb des Kinderkanals (KiKa) ein – und schrammte knapp am Sieg vorbei. „Ich wurde Zweite, bekam dafür ein großes Buchpaket, aber schade war das trotzdem, denn die Siegergeschichte wurde verfilmt, meine leider nicht.“
Wie kommt man als junge Autorin zum Genre Western? „Da haben meine Eltern wohl eine Rolle gespielt“, sagt Dorina Weßendorf. „Die sind absolute Westernfans, mein Vater steht sogar nachts für einen guten Western auf.“ Auch für Pferde hat sich die Halternerin immer interessiert. Heute betreut sie drei Pflegepferde.
„Es gab zwischendurch auch eine Schreibpause, aber Ideen hatte ich eigentlich immer im Kopf“, so Dorina Weßendorf. Vor zwei Jahren begann sie am Manuskript ihres ersten Romans zu arbeiten und stieß auf ein Projekt der Ruhr-Uni-Bochum, in dem Studenten junge Autoren bei der Textarbeit betreuen. „Da hab ich mich auf den letzten Drücker beworben und wurde tatsächlich genommen“, so die junge Autorin.
Die Geschichte eines Lakota Indianers
Gemeinsam mit einer Studentin feilte sie an ihrem Manuskript. Die Uni stellt auch Kontakte zu Verlagen her und einer entschloss sich, den Roman „Präriewind“ zu drucken. Die Edition „Indian Summer“ aus Neubrandenburg verlegt hauptsächlich historische Stoffe aus den USA des 19. Jahrhunderts.
„Präriewind“ handelt von einem Lakota Indianer, der unter Weißen aufwächst, aber sein Lebensglück erst findet, nachdem er wieder zu seinen Ursprüngen zurückkehrt. Das Buch umfasst 174 Seiten und ist online (nur Taschenbuch und E-Book) und auch im Buchhandel erhältlich, hier als Taschenbuch (14,90 Euro) und in Hardcover-Ausgabe (16,90 Euro).
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
