Ein Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwarders 31 fliegt eine Übung. Am Dienstag flogen drei Eurofighter-Piloten auch über Haltern hinweg.

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Ausbildung: Kampfjetpiloten flogen mit Eurofighter über Haltern

rnLuftfahrtamt der Bundeswehr

Kampfjets über Haltern? Ein Leser hatte am Dienstagabend verwundert ein dröhnendes Geräusch wahrgenommen. Tatsächlich flogen drei Eurofighter der Luftwaffe über Haltern.

Haltern

, 26.03.2021, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das hat nun ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt. „Die Auswertung der Radardaten vom 23. März zeigt zwischen 19.10 Uhr und 19.18 Uhr Ortszeit insgesamt drei Eurofighter der Luftwaffe. Die Maschinen überflogen den westlichen Rand von Haltern am See in einer Höhe von etwa 10.060 Metern über dem Meeresspiegel“, so der Sprecher. Ziel der Piloten sei ein Luftraum im niedersächsischen Emsland gewesen, wo sie eine Nachtflugausbildung absolvierten.

Auf dem Radar war ein Flieger deutlich zu erkennen.

Auf dem Radar war ein Flieger deutlich zu erkennen. © Flightradar


Streckenplanung obliegt den fliegenden Verbänden

Da militärischer Flugbetrieb grundsätzlich über der gesamten Bundesrepublik Deutschland zulässig ist, obliegt die Streckenplanung den fliegenden Verbänden. „Diese sind dabei nicht an bestimmte Strecken gebunden, um eine möglichst großflächige Verteilung des Flugbetriebes zu erreichen. Ob und wann Sie wieder militärischen Flugbetrieb über Haltern sehen werden, können wir Ihnen daher nicht sagen“, so der Sprecher weiter.

Für verschiedene Übungsflugvorhaben, insbesondere von Abfangjägern, sei es unerlässlich, bestimmte Lufträume für den Zeitraum dieses Trainings von Verkehrsflugzeugen komplett freizuhalten. „Nur unter dieser Voraussetzung können diese Übungen effektiv und vor allem sicher durchgeführt werden, da sie in der Regel viel Platz erfordern.“ Zu diesem Zweck seien in Deutschland spezielle Lufträume eingerichtet, die bei Bedarf für einen bestimmten Zeitraum aktiviert und für den militärischen Flugbetrieb reserviert werden. Dies sind die sogenannten Temporary Reserved Airspace, kurz TRA.

Übung am Fliegerhorst in Nörvenich

Während der Aktivierungszeit dürfen sich nur noch dafür freigegebene Luftfahrzeuge in diesem Luftraum aufhalten. Während der Nutzung der TRA ist der zuständige Fluglotse dafür verantwortlich, dass die dort geltenden Bestimmungen eingehalten werden. Nach Beendigung der jeweiligen Übung und dem Ausfliegen der angemeldeten Luftfahrzeuge wird die TRA entweder deaktiviert oder dem nächsten Nutzer zugeteilt.

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Die Flüge der drei Eurofighter über Haltern am See vom Dienstag könnten mit einer Übung am Fliegerhorst in Nörvenich in Zusammenhang stehen. Dort wird aktuell erstmals eine größere Zahl von Eurofighter-Piloten aus verschiedenen Geschwadern der Luftwaffe für Aufklärungsmissionen ausgebildet. Die für die Tactical Air Reconnaissance Ausbildung (TAR) ausgewählten Piloten kommen vom Taktischen Luftwaffengeschader 31 „Boelcke“, dem Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ aus Wittmund und dem Taktischen Luftwaffengeschwader 74 aus Neuburg. Um das Ausbildungsziel zu erreichen, sind innerhalb von zwei Wochen 60 Flüge geplant.