
1972 gründete Wilhelm Haverkamp (Mitte) das Bauunternehmen, das heute von seinen Söhnen Alexander (l.) und Burkhard geleitet wird. © Jürgen Wolter
50 Jahre: Bauunternehmen Haverkamp hat das Halterner Stadtbild mitgeprägt
Firmenjubiläum
Mit einem kleinen Büro am Brinkweg fing alles an: 1972 gründete Wilhelm Haverkamp dort sein Bauunternehmen. Jetzt kann der 50. Geburtstag der Firma gefeiert werden.
Die Jugendherberge, das ehemalige Volksbank-Gebäude am Kärtner Platz, das neue Bootshaus an der Strandallee mit Event-Gastronomie und zuletzt die Wohnanlage an der Dorfstraße in Sythen: Viele, zum Teil prägende Gebäude in Haltern, hat das Halterner Bauunternehmen Wilhelm Haverkamp errichtet. Am 1. September feiert das Familienunternehmen sein 50-jähriges Bestehen.
In einem Keller am Brinkweg in Sythen richtete Firmengründer Wilhelm Haverkamp 1972 sein erstes Büro ein. Er hatte kurz zuvor seinen Meister im Maurerhandwerk gemacht. „Am 1. September 1972 gründete ich die Firma mit zunächst zwei weiteren Maurern“, erinnert er sich.
20 Jahre an der Dorfstraße in Sythen
Die Auftragslage war von Anfang an gut. Schnell wurde ihm klar, dass die Firma ein größeres Domizil brauchte. Von 1978 bis 1998 zog die Firma deshalb in das ehemalige Elternhaus von Wilhelm Haverkamp an der Dorfstraße in Sythen. Aber auch dieser Platz reichte bald nicht mehr. Deshalb erwarb er 1991 die Gebäude der ehemaligen Ziegelei Korf etwas oberhalb der Lavesumer Straße.

Auch beim Umbau der Kirche St. Joseph in Sythen war die Firma Haverkamp im Einsatz. © Holger Steffe (Archiv)
„Bevor wir hier einziehen konnten, war aber viel zu tun“, erinnert er sich. Gebäude wurden abgerissen, Hallen umgebaut. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Firma ihre größte Personalstärke von 60 Mitarbeitern erreicht.
Bis heute befindet sich der Firmensitz an der Lavesumer Straße 146. Die Firma Haverkamp baut vom kleinen Einfamilienhaus bis zu großen öffentlichen Gebäuden die unterschiedlichsten Objekte. Die individuelle Beratung von der ersten Planung bis zum schlüsselfertigen Gebäude steht dabei im Mittelpunkt.
In 50 Jahren 50 junge Maurer ausgebildet
Neben den reinen Maurer- und Betonarbeiten von damals gehören heute die Planung, die Dachdeckerarbeiten, Trockenbauarbeiten, Pflaster und Tiefbauarbeiten, Abbrucharbeiten und ein Containerdienst mit nachhaltigem zertifizierten Recycling für Bauschutt zum Angebot.

Am Umbau der Jugendherberge Haltern war die Firma Haverkamp ebenfalls beteiligt. © Jürgen Wolter
Mit regionalen Partnerunternehmen sowie einem heute 30 Mitarbeiter umfassenden festen Personalstamm hat die Firma gute aber auch schlechte Zeiten durchgemacht und mittlerweile 50 junge Leute im Maurerhandwerk ausgebildet. „Der feste Mitarbeiterstamm ist das wichtigste Fundament unseres Unternehmens“, sagt Alexander Haverkamp. Mit ihnen feiert die Firma jetzt ihr rundes Jubiläum.
2021 haben die beiden Söhne Wilhelm Haverkamps, Alexander und Burkhard, die Leitung des Unternehmens übernommen, nicht ohne weiterhin auf den großen Erfahrungsschatz ihres Vaters zurückgreifen zu können, der seine Söhne auch heute noch mit 76 Jahren tatkräftig unterstützt. Beide haben in Münster Bauingenieurwesen studiert.

Das Bootshaus Stadtmühlenbucht hat ebenfalls das Bauunternehmen Haverkamp errichtet. © Jürgen Wolter (Archiv)
Einsatz bei der Rettung von Schloss Sythen
Nicht unerwähnt bleiben sollte der Einsatz beim Umbau von Schloss Sythen, bei dem das Unternehmen die „Rentnerband“, der auch Wilhelm Haverkamp angehörte, tatkräftig unterstützte. Auf der Gründungsversammlung 1996 im Lindenhof war er zum ersten Vorsitzenden des Fördervereins gewählt worden und setzte sich jahrzehntelang für die Rettung und die Sanierung der verbliebenen Schlossgebäude ein.

Zuletzt hat die Firma Haverkamp den Neubaukomplex am Kreisverkehr in Sythen (ehemaliger Lindenhof) gebaut. © Jürgen Wolter
Die weiter andauernde Pandemiezeit, die angespannte weltpolitische Lage und die daraus resultierenden Lieferengpässe und Kostensteigerungen stellen Bauunternehmen heute vor neue Herausforderungen. „Deshalb muss heute vorausschauender geplant und eingekauft werden“, sagt Alexander Haverkamp. Trotzdem blickt das Halterner Familienunternehmen optimistisch in die Zukunft und die zweiten 50 Jahre der Unternehmensgeschichte.
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
