Ein Einbruch in die Hauptstelle der Sparkasse Haltern vom Juli 2020 bleibt vorerst unaufgeklärt.

© Kevin Kindel

400 Schließfächer geknackt: Jetzt äußert sich die Staatsanwaltschaft

rnStadtsparkasse Haltern

Ende Juli 2020 waren in der Hauptstelle der Stadtsparkasse Haltern rund 400 Sparbuchschließfächer aufgebrochen worden. Die Staatsanwaltschaft gibt nun ihre Ermittlungsergebnisse bekannt.

Haltern

, 08.08.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Ermittlungen der Polizei waren nach dem Einbruch in die Sparkasse erfolglos geblieben. Der Fall ging ohne einen konkreten Ermittlungsansatz an die zuständige Staatsanwaltschaft Essen. Eine Anklage wurde nicht erhoben. „Die Ermittlungen sind eingestellt worden, weil ein Täter nicht ermittelt werden konnte“, sagt Oberstaatsanwältin Anette Milk, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Essen.

Einbrecher hatten die Nacht vom 25. auf den 26. Juli 2020 (Samstag/Sonntag) genutzt, um in die Hauptstelle der Stadtsparkasse Haltern neben dem Rathaus einzusteigen. Ihr Ziel waren die Sparbuchschließfächer. Am darauffolgenden Montagmorgen hatte ein Sparkassen-Mitarbeiter ein ausgehebeltes Fenster auf der Rückseite des Bankgebäudes entdeckt und die Polizei verständigt.

Gestell aus einem Rettungsboot

Nach Auskunft von Helmut Kanter (Vorstand Stadtsparkasse) hatten die Täter das fast 300 Kilogramm schwere Fenster eines rückwärtigen Beratungszimmers komplett ausgebaut. Um die Böschung zwischen Hof und Zimmer zu überwinden, hatten sie vorher lange Finger bei der Feuerwehr gemacht: Sie entwendeten unbemerkt von den wachhabenden Kameraden ein passendes Gestell aus einem Rettungsboot und bauten daraus die Brücke.

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Im Foyer steuerten die Täter schließlich zielstrebig die Sparbuch-Schließfächer an. Sie öffneten 400 Fächer, die rechtlich nur zur Aufbewahrung von Sparbüchern dienen. Doch viele Kunden hatten in den Fächern offenbar auch Bargeld oder andere Wertgegenstände gelagert. Genau darauf hatten die Täter es wohl abgesehen. Denn: Die meisten Sparbücher blieben zurück. Zur Höhe der Beute konnte keine Aussage getroffen werden. Die Einbrecher richteten außerdem erheblichen Sachschaden an.

Für eine Öffentlichkeitsfahndung nicht geeignet

Eine Videokamera hatte den Einbruch gefilmt. Doch letztlich halfen die Aufnahmen den Ermittlern nicht. Eine Öffentlichkeitsfahndung blieb aus. „Die Bilder aus der Überwachungskamera waren für eine Öffentlichkeitsfahndung nicht geeignet“, erklärt Anette Milk, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Essen. Die Staatsanwaltschaft könnte die Ermittlungen wieder aufnehmen, sofern sich ein neuer Ermittlungsansatz ergeben sollte.

Einbrüche dieser Art besitzen keinen Seltenheitswert. So brachen 2019 beispielsweise Unbekannte in einer Sparkassen-Filiale in Recklinghausen-Süd mit brachialer Gewalt Schließfächer auf. 2018 hatte die Stadtsparkasse Haltern einen Einbruch in ihre Filiale am Schüttenwall gemeldet. Hier hatten die Täter ebenfalls die Aufbewahrungsfächer für die Sparbücher geknackt.