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Fällung der Rotbuche an der Sixtus-Kirche: „Da blutet einem das Herz“
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Mit schwerem Gerät rückten am frühen Donnerstag Facharbeiter im Pfarrgarten neben der Sixtus-Kirche an. Die etwa 180 Jahre alte Rotbuche, ein Naturdenkmal, ist nun Geschichte.
Einige Schaulustige versammelten sich im Bereich der Sixtuskirche und verfolgten das Spektakel. Der Bereich rund um die Rotbuche war während der Fällungsarbeiten, die sich vom frühen Morgen bis zum Mittag erstreckten, aus Sicherheitsgründen weiträumig abgesperrt worden. Die Stadtbild prägende Rotbuche im Vorgarten des alten Pfarrhauses war von einem Pilz befallen und konnte daher nicht mehr gerettet werden.
Unabhängiger Gutachter aus Köln
Der Baum stand als Naturdenkmal unter besonderem Schutz und wurde in der Vergangenheit durch die Untere Naturschutzbehörde des Kreises kontrolliert und gepflegt. „Nachdem auch ein unabhängiger Gutachter aus Köln bestätigt hatte, dass der Baum nicht mehr zu retten ist, haben wir den Auftrag für die Fällung vergeben“, so Philipp Artmann von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises, der sich um die Naturdenkmäler in der Region kümmert.

Philipp Artmann von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises begleitete die Fällung. © Winkelkotte
Vorsichtig und in Etappen wurde der Baum mithilfe eines Spezialkrans von den Facharbeitern runtergeschnitten. „Da blutet einem natürlich das Herz“, so Artmann. „Doch wir mussten leider handeln.“
Im Absterbeprozess
Die Vitalität des Baumes habe zuletzt rasant abgenommen, was sich durch eine sichtbar schüttere Belaubung und starke Totholzbildung bemerkbar machte. Darüber hinaus waren bei der Regelkontrolle an mehreren Stellen Fruchtkörper des Gemeinen Wurzelschwamms gefunden worden. Artmann: „Der Baum befand sich bereits im Absterbeprozess und hätte sich von den vorhandenen Schäden auch nicht mehr erholen können.“
Rund 180 Jahre hatte der dicke Baum das Halterner Stadtbild geprägt. Nun ist er Geschichte. Die Kosten für die Fällungsaktion belaufen sich nach unseren Informationen auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag.
1982 in Haltern geboren. Nach Stationen beim NRW-Lokalfunk, beim Regionalfernsehen und bei der BILD-Zeitung Westfalen 2010 das Studium im Bereich Journalismus & PR an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen erfolgreich beendet. Sportlich eher schwarz-gelb als blau-weiß orientiert. Waschechter Lokalpatriot und leidenschaftlicher Angler. Motto: Eine demokratische Öffentlichkeit braucht guten Journalismus.
