Zweigleisige Bahnstrecke zwischen Dortmund und Münster: „Noch viele Stolpersteine“

Bahnstrecke Dortmund-Münster

Die Bahnlinie zwischen Dortmund und Münster soll nach neuen Plänen des Bundes endlich ausgebaut werden. Bei der Dortmunder IHK nimmt man die Nachricht mit Freude, aber auch Skepsis auf.

Dortmund

, 21.08.2021, 11:15 Uhr / Lesedauer: 1 min
Auf zwei Gleise soll auch die Bahnstrecke zwischen Dortmund und Münster ausgebaut werden.

Auf zwei Gleise soll auch die Bahnstrecke zwischen Dortmund und Münster ausgebaut werden. © Oliver Schaper

Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) in der Region gehören als Vertretung der Wirtschaft dem „Bahnbündnis Westfalen“ an, dass sich seit Jahren für den zweigleisigen Ausbau der bislang eingleisigen Bahnstrecke zwischen Dortmund und Münster einsetzt.

Und dabei scheint es jetzt Fortschritte zu geben: Im Zuge der Planungen für einen „Deutschlandtakt“, mit dem die Zahl der Bahn-Fahrgäste bis 2030 verdoppelt werden soll, rückten mehr als 180 Schienenprojekte nun in die höchsten Dringlichkeits-Stufe des Bedarfsplans auf, teilte das Bundesverkehrsministerium jetzt mit.

Teilstrecke auf der Liste

Auf der „Infrastrukturliste Deutschlandtakt“ soll auch der Ausbau der Strecke zwischen Dortmund und Münster über Lünen und Werne gehören. Die Kosten für den „vollständig zweigleisigen Ausbau zwischen Werne an der Lippe und Münster-Amelsbüren“ zur „Kapazitätserweiterung für Mehrverkehre“ und „Engpassauflösung“ werden dabei auf 200,7 Millionen Euro beziffert. Weiterhin nicht auf der Liste ist der Ausbau des rund 10 Kilometer langen eingleisigen Abschnitts zwischen Lünen-Preußen und Werne.

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„Die zusätzlichen Planungen für den Deutschlandtakt und den Ausbau des Nahverkehrs in NRW werden nach Einschätzung der IHK vor allem durch einzelne Flaschenhälse in der Infrastruktur begrenzt“, stellt IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber grundsätzlich fest. Es sei aber erfreulich, dass das Bundesverkehrsministerium nun zu der Einschätzung komme, den Abschnitt zwischen Werne und Münster-Amelsbüren zweigleisig auszubauen zu wollen.

In die Freude mischt sich aber auch jede Menge Skepsis. „Mit der entsprechenden Einstufung im Bundesverkehrswegeplan ist noch kein Automatismus verbunden, dass das Projekt auf jeden Fall umgesetzt wird“, sagt Schreiber.

Noch viele Stolpersteine

Die Umsetzung brauche nach Meinung der IHK weiterhin die aufmerksame Begleitung und Unterstützung der regionalen Akteure. „In dem noch langen Planungsprozess lauern noch zahlreiche Stolpersteine“, erklärt Stefan Schreiber. „Insbesondere die Wirtschaftlichkeit wurde bisher infrage gestellt. Letztlich konkurrieren die Projekte des Bundesverkehrswegeplans miteinander um Planungs- und Finanzierungsressourcen.“

Auch das Bundesverkehrsministerium hatte in seiner Mitteilung auf den Finanzierungsvorbehalt aufmerksam gemacht und auf die Rolle der Politik als Entscheider hingewiesen.

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