Der Sabotageakt in Herne wirkte sich am Wochenende auch auf den Dortmunder Zugverkehr aus. Wie schützt sich die Bahn vor zukünftigen Aktionen? (Symbolbild)

Der Sabotageakt in Herne wirkte sich am Wochenende auch auf den Dortmunder Zugverkehr aus. Wie schützt sich die Bahn vor zukünftigen Aktionen? (Symbolbild) © dpa

Zugverkehr-Sabotage: Könnte Dortmund auch zum Ziel werden?

rnStrecke beschädigt

Der Sabotage-Akt in Herne legte am Samstag (8.10.) den Zugverkehr in Dortmund lahm. Könnten auch Dortmunder Bahnstreckenabschnitte beschädigt werden? Wie groß ist die Gefahr? Eine Einschätzung.

Dortmund

, 11.10.2022, 05:50 Uhr / Lesedauer: 1 min

Am vergangenen Samstag wurden in Herne mutwillig Zugkabel durchgeschnitten. Obwohl der Sabotage-Akt auf keinem Streckenabschnitt in Dortmund selbst stattfand, hatte die Sachbeschädigung auch Auswirkungen auf den Zugverkehr an Dortmunder Bahnhöfen.

„Aufgrund von Sabotage an Kabeln, die für den Zugverkehr unverzichtbar sind, musste die Deutsche Bahn den Zugverkehr im Norden Samstagvormittag für knapp drei Stunden einstellen“, erklärte ein Sprecher der Deutschen Bahn.

Es kam zu Zugverspätungen und -ausfällen. Betroffen waren am Dortmunder Hauptbahnhof die Zuglinien S2, RB32, RE3, RB43 und RB46.

Sicherheit hat Priorität

„Sicherheit ist für die Deutsche Bahn oberstes Gebot. Dazu gehört auch der Schutz der sensiblen Infrastrukturanlagen wie Gleise, Bahnhöfe, Weichen, Signale, Telekommunikationsanlagen, Brücken, Tunnel oder Umschlag-, Rangier- und Abstellanlagen“, so die Deutsche Bahn auf Anfrage der Redaktion. Kontrolliert und geschützt werden diese durch zahlreiche Mitarbeiter und Sicherheitsvorkehrungen.

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„Zentral für die Sicherheit sind die 4.300 Sicherheitskräfte der DB, die Hand in Hand mit 5.500 Beamten der Bundespolizei zusammenarbeiten. Sicherheitsteams, die die Infrastruktur systematisch kontrollieren, sind nur ein Beispiel.“

Lückenlose Überwachung ist nicht umsetzbar

Zu Details der Sicherheitsmaßnahmen will die Bahn sich zwar nicht äußern, jedoch wurde Folgendes versichert: „Die DB und die Sicherheitsbehörden arbeiten im engen Schulterschluss und sorgen für individuelle Sicherheitskonzepte.“

Trotz dieser Maßnahmen können aber negative Vorfälle, wie der am vergangenen Samstag nicht gänzlich ausgeschlossen werden. „Die DB hat ein Streckennetz von rund 34.000 Kilometern – eine lückenlose Überwachung ist damit nicht umsetzbar.“ Somit könnte ein Vorfall wie der in Herne theoretisch auch in Dortmund stattfinden.

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Wie und mit welchem Motiv es zu der Tat kam, bleibt bislang ungewiss. Eine politische Motivation wird vermutet. „Die zuständigen Sicherheitsbehörden haben die Ermittlungen aufgenommen“, zu einem Ergebnis sei man noch nicht gekommen.