Malerin aus Dortmund will Miss Germany werden Vivien (31) hat schon Tausende Frauen hinter sich gelassen

Wird Vivien (31) Miss Germany? „Sie suchen Frauen mit einer Mission“
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Blonde Frauen - 90-60-90 - „stöckeln in Bikinis über die Bühne“. So hatte Vivien Kleinau die Miss-Germany-Wahl noch in Erinnerung. Aber so ist es nicht mehr - und das ist auch der Grund, warum die 31-Jährige aus Dortmund sich in diesem Jahr beworben hat.

„Sie suchen halt Frauen mit einer Geschichte, mit einer Mission - Frauen, die wissen, was sie wollen und wohin sie wollen im Leben. Da habe ich gedacht: Das passt schon sehr gut auf mich.“ Es hatte nur einen Impuls von außen gebraucht.

Idee kam von einer Followerin

Eine Frau, die Kleinau bei Instagram folgt, hatte die 31-Jährige angeschrieben. „Dann habe ich gedacht: Ich probiere es einfach mal, ich bewerb‘ mich.“ Durch die ersten Runden hat Kleinau es schon geschafft.

Erst ließ sie Tausende Bewerberinnen hinter sich und schaffte es in die Top 100. Dann wurde weiter ausgesiebt - auch inhaltlich. „Und am vergangenen Sonntag habe ich die Nachricht bekommen, dass ich unter den Top 40 bin.“ Sie freue sich riesig, so die 31-Jährige.

Ihre Mission: Handwerk

Schon der Sprung unter die 100 Besten sei mehr gewesen, „als ich mir erhofft habe“. Am 12. und 13.10. geht es in München nun in die nächste Runde. Auf der Bühne sprechen die verbliebenen Kandidatinnen über ihre Missionen.

Kleinaus Anliegen: Das Handwerk nach vorne zu bringen. Jungen Mädchen klarmachen, „Handwerk ist nicht immer dreckig, es ist eine schöne Arbeit und viel mehr. Wir müssen den Männern auch auf der Baustelle zeigen, dass wir dahin gehören.“

„Habe mich durchgekämpft“

Kleinau weiß, wovon sie spricht. „Ich habe mich durchgekämpft, bin über Umwege zu meinem Beruf gekommen“, unterstreicht die Malermeisterin. Als der Ausbildungsplatz als Floristin kurzfristig wegbrach, machte sie ein Praktikum bei einem Malerbetrieb. „Und von Tag eins an wusste ich: Das ist meins.“

Sie habe erst „keine schöne Ausbildung“ gehabt, später bei einem anderen Betrieb aber alles lernen können. Nach einem Jahr als Gesellin machte Kleinau direkt ihren Meister, 2017 machte sie sich selbstständig, hat heute einen Angestellten.

Packt an - und in diesem Fall eine Leiter aus: Vivien Kleinau.
Packt an - und in diesem Fall eine Leiter aus: Vivien Kleinau. © Althoff

„Mittag von Omma Lieschen“

„Drei Pinsel“ hat sie ihren Betrieb genannt. Drei Pinsel hat sie auch auf ihren Unterarm tätowiert - mit dem Zusatz „since 2015“. Seit diesem Jahr hat sie ihren Meistertitel. Warum sie ihren Beruf so sehr liebt? „Jeden Tag treffe ich neue Leute. Das ist total spannend.“

Da erlebe sie den „extremen Langschläfer, der sich wieder ins Bett legt, wenn ich da bin“ - aber auch denjenigen, „der die ganze Zeit hinter mir steht und mit auf die Finger guckt“. Und dann wieder „kriegst du Mittag gemacht von Omma Lieschen“, freut sie sich.

Eines sei aber immer gleich - und damit will sie keine Werbung für ihren Betrieb machen, sondern für den ganzen Beruf: „Wenn ich die Baustelle verlasse, haben alle ein Lächeln auf den Lippen, weil sie das auch schön finden, was ich da an die Wand gezaubert habe.“

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