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Wie der Impfstart für Dortmunder Kita- und Schul-Personal gelaufen ist
Corona-Schutzimpfung
Die Skepsis war zum Impfstart für Beschäftigte aus Dortmunder Schulen und Kitas groß. Mehrere Tausend ließen sich trotzdem am Wochenende mit dem Astrazeneca-Vakzin impfen - nicht ganz ohne Nebenwirkungen.
Am Freitagmorgen (15.3.) - pünktlich zu Beginn der Impfungen für Beschäftigte aus Schulen und Kitas in Dortmund - schreckte die Nachricht vom vorübergehenden Impfstopp mit dem Vakzin der Firma Astrazeneca in Dänemark, Norwegen und Irland auf. „Das hat noch einmal für Verunsicherung gesorgt“, berichtete Jochen Schade-Homann als Fachbereichsleiter für die Kitas des Evangelischen Kirchenkreises.
Bei den Beschäftigten der evangelischen Kitas war die Impfbereitschaft im Vorfeld noch vergleichsweise hoch. Nur etwa ein Viertel des Personals hatte sich nicht auf die Impfliste setzen lassen, sagte Schade-Homann. Beim städtischen Kita-Träger Fabido oder bei der Awo war die Quote der Impfskeptiker mit einem Drittel deutlich höher. Dass mit dem umstrittenen Wirkstoff von Astrazeneca geimpft wurde, soll dabei eine große Rolle gespielt haben.
Immerhin: Am Impfwochenende war die Zahl der Impfverweigerer dann relativ niedrig. „Insgesamt wurden 3422 Personen geimpft“, sagte Stadtsprecherin Katrin Pinetzki auf Anfrage. „Die Impfungen waren auch gut organisiert“, lobte Schade-Homann.
Nur wenige Ausfälle
Nur 166 von 3599 Eingeladenen nahmen den vereinbarten Termin in den eigens eingerichteten Impfzentren in der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Brackel und der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Huckarde nicht wahr - eine Quote von knapp 5 Prozent. Bei früheren Impfungen mit Astrazeneca für Beschäftigte aus dem Pflegebereich war die Ausfallquote in den vergangenen Wochen deutlich höher.
Grund für die Skepsis waren schon vor der Aussetzung der Impfungen in Dänemark, Norwegen und Irland Berichte über Nachwirkungen der Impfungen in Form von Fieber, Kopfschmerzen und anderen Symptomen. Was Experten als durchaus normale Impfreaktionen bezeichnen, sorgte für Verunsicherung.
Die Stadt Dortmund hatte deshalb die Impfungen für Erzieherinnen und Erzieher beziehungsweise Lehrerinnen und Lehrer bewusst auf Freitag und Samstag gelegt, um den Betrieb in Schulen und Kitas zu Wochenbeginn nicht zu gefährden. Und einige Schulen hatten die Eltern vorsorglich gewarnt, dass es am Montag zu kurzfristigen Unterrichtsausfällen kommen könne.
Und in der Tat gab es durchaus Ausfälle. „In zwei bis drei Einrichtungen konnten wir nur Notgruppen anbieten, weil zu viel Personal ausgefallen war“, bilanzierte Pfarrer Jochen Schade-Homann für die evangelischen Kitas in Dortmund. Vom städtischen Träger Fabido gab es auf Anfrage am Montag keine Rückmeldung.
Nur Notbetreuung an Grundschule
Von Ausfällen im erwartbaren Maße berichtete ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, die für den Einsatz der Lehrinnen und Lehrer zuständig ist. Konkrete Zahlen gab es nicht.
Zumindest an einer Grundschule in Dortmund musste der Präsenzunterricht am Montag aber tatsächlich abgesagt werden. An der Hangeney-Grundschule im Dortmunder Westen gab es nur eine Notbetreuung, weil zu viele Lehrerinnen und Lehrer mit Impfreaktionen ausgefallen waren.
Eine Wiederholung wird es vorerst nicht geben. Eigentlich sollten an den nächsten beiden Wochenende weitere rund 6000 Beschäftigte aus Schulen und Kitas geimpft werden. Die Termine wurden am Montagnachmittag nach dem auch für Deutschland verhängten Impfstopp für Astrazeneca abgesagt, berichtete Schuldezernentin Daniela Schneckenburger unserer Redaktion.
Wie und mit welchem Impfstoff die Impfungen von Kita- und Schulpersonal nachgeholt werden sollen, ist noch völlig unklar.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
