Knapp 1000 Menschen demonstrierten gegen die auch zeitweise Sperrung des Verbindungsweges zwischen Kreuzviertel und Strobelallee über das Westfalenhallen-Gelände. © Schaper

Verbindungsweg

Großer Protest für Westfalenhallen-Weg: Hunderte ziehen durch Dortmund

Der Westfalenhallen-Weg muss bleiben - das war die klare Forderung der Demonstration, die am Sonntag durch die westliche Innenstadt zur Westfalenhalle zog. Und viele Menschen nahmen teil.

Dortmund

, 07.11.2021 / Lesedauer: 3 min

Die Westfalenhallen GmbH selbst hatte im Vorfeld für Mobilisierung gesorgt: Am Freitag (5.11.) hatte sie eine erneute Sperrung des Verbindungsweges zwischen den Messehallen 3 und 4 angekündigt - obwohl eine politische Entscheidung über den Weg noch aussteht.

Als „große Provokation“, bewertete Olaf Greve von den Naturfreunden Kreuzviertel das Vorgehen. Und so sehen es offensichtlich auch viele andere Menschen: Knapp 1000 Teilnehmer protestierten am Sonntag trotz Regenwetters per Rad oder zu Fuß gegen eine Sperrung des Weges. Zu der Demonstration hatten die Naturfreunde Kreuzviertel und die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ sowie 23 weitere Organisationen - von Verkehrsverbänden bis zum Kleingarten-Vereinen aus der Bolmke - aufgerufen.

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Für die Messe Intermodellbau, soll der Weg, der vom Kreuzviertel in Richtung Strobelallee zwischen dem 10. und 22. November gleich an neun Tagen für die meisten Tagesstunden und an vier Tage morgens und abends zeitweise dicht gemacht werden. Die Westfalenhallen GmbH will so ihre Verkehrssicherungspflicht während des Messe-Ladeverkehrs sicherstellen.

Ob dazu eine Sperrung des Weges wirklich nötig ist, darüber wird seit Monaten heftig gestritten. Am 18. November soll der Rat über einen Kompromiss entscheiden, nach dem der Weg prinzipiell offen gehalten werden soll - so wie es im Pachtvertrag mit den Westfalenhallen festgelegt ist. An rund 30 Tagen im Jahr soll er aber aus Sicherheitsgründen für den Auf- und Abbau von Messen geschlossen werden können.

Dass es bei diesen 30 Tagen bleibt, die von der Verwaltung auch nicht explizit festgelegt werden, ist einer von vielen Zweifeln, die die Kritiker an dem Kompromiss hegen. Das Bündnis, das zu der Demo aufgerufen hatte, fordert deshalb ein generelles Offenhalten des Weges.

Während eine Radler-Demo am Friedensplatz startete, zogen mehrere hundert Demonstranten zu Fuß durch das Kreuzviertel. © Oliver Volmerich

Eine jetzt angekündigte Regelung mit unterschiedlichen Schließzeiten sei völlig chaotisch, kritisierte Peter Fricke von „Aufbruch Fahrrad“ beim Demo-Abschluss vor dem Messezentrum der Westfalenhallen „Das kann sich kein Mensch merken. Der Weg ist damit für den Alltagsverkehr nicht mehr zu nutzen.“

Die Demonstration fand ganz bewusst im Vorfeld der politischen Entscheidungen statt. In dieser Woche kommt der Aufsichtsrat der Westfalenhallen GmbH, zu dem auch Vertreter von Verwaltung und Politik gehören, zu einer Sondersitzung zusammen, ab Mittwoch tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung, bevor der Rat am 18. November entscheidet.

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Auf dem Tisch liegt dann eine neue juristische Bewertung von Rechtsdezernent Norbert Dahmen, nach der Rats- und Aufsichtsrats-Mitglieder (nur) bei einer uneingeschränkten Öffnung des Verbindungsweges im Falle eines Unfall regresspflichtig werden könnten.

Die Demo-Organisatoren kritisierten, dass so eine Drohkulisse für die Politik aufgebaut werde. „Es wird nur das wirtschaftliche Interesse der Westfalenhallen gesehen und nicht das Gemeinwohl“, kritisierte Olaf Greve. Peter Fricke forderte die vollständige Offenlegung des von den Westfalenhallen beauftragten Dekra-Gutachten zu Sicherheitsfragen rund um den Verbindungsweg. „Und es muss ein unabhängiges Gutachten geben, das auch zeigt, wie man den Weg offenhalten kann“, sagte Fricke.

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