Beim Sportplatz am Schallacker fehlt die Planungssicherheit
SuS Hörde möchte Sportplatz gerne modernisieren
Eine der traditionsreichsten Sportanlagen in Hörde steht vor einer ungewissen Zukunft. Auf dem Platz von SuS Hörde an der Straße Am Schallacker ist die Situation so verworren wie nirgendwo sonst.

Rote Asche vor Hörder Kulisse: Das ist der Sportplatz an der Straße Am Schallacker am ehemaligen Freibad-Standort. Die langfristige Zukunft dieses Geländes ist nach einem Eigentümerwechsel nach wie vor unklar. © Felix Guth
Den Verein Spiel und Sport Hörde gibt es seit 107 Jahren. Hördiger als hier kann man nicht Fußball spielen. Rote Asche, ein abblätterndes Vereinsheim. Bei der Seitenwahl haben die Kreisliga-Kapitäne hier die Wahl zwischen „auf den Hochofen“ oder „auf die Lutherkirche“. Doch so unsicher wie im Moment waren die Zeiten lange nicht. Das Problem: Für die Nutzung des Fußballplatzes und mehrerer Bauten gibt es eine sechsmonatige Kündigungsfrist. „Das bedeutet, dass wir überhaupt nicht planen können“, sagt Markus Wand, Vorsitzender des Vereins. Bereits Ende 2016 war diese Problematik öffentlich geworden.
Seitdem hat sich in der Sache wenig getan. Für SuS Hörde und den anderen Platznutzer Birligi Hörde sowie den ebenfalls hier ansässigen Gemeinschaftsgarten Am Schallacker werden die Probleme drängender.
Eigentümer ist seit Dezember 2016 die Thelen-Gruppe über ihre Tochter-Gesellschaft Areal Beteiligungs GmbH. Sie übernahm das Grundstück in einem großen Paket von der Thyssen-Krupp AG, die hier zu schwerindustriellen Zeiten Eigentümer war. Der Verein ist Pächter der Anlage. Die städtischen Sport- und Freizeitbetriebe zahlen für den Betrieb und Unterhalt des Geländes eine monatliche Pauschale. Aus der Thelen-Gruppe heißt es aus Anfrage dieser Zeitung, dass ein Vertragsangebot zur Verlängerung vorliege.
Die Lage am Schallacker ist verworren
Der Verein sieht sich wegen der unklaren Gesamtlage derzeit nicht in der Lage, den Vertrag zu unterschreiben, der noch bis Ende 2018 läuft. „Es ist alles sehr verworren und wir versuchen gerade, es aufzudröseln“, sagt Markus Wand. Es seien in der Vergangenheit Fehler gemacht worden, auch von Vereinsseite.
Der Wunsch der Ehrenamtlichen beim SuS: eine Zukunftsperspektive, die zumindest kleinere Investitionen in die Bauten und in den sportlichen Bereich zuließe. „Man kann so irgendwie weitermachen. Aber es ist schwierig“, sagt Markus Wand. Dass es am Schallacker nur einen Ascheplatz gibt, sei ohnehin schon schwierig. Die unklare Situation sei ein weiterer Grund, der die Mitgliederzahlen auf aktuell noch 160 sinken lasse.
„Der Wunsch des Vereins nach Planungssicherheit ist verständlich“, sagt Stadtsprecherin Anke Widow. Aber die Entscheidung über die Zukunft des rund 30.000 Hektar großen Geländes trifft allein der Eigentümer. Bei der Thelen-Gruppe gibt es noch keine konkrete Aussage zu dieser Frage. Es gibt allerdings die Zusage des Geschäftsführers Jochen Imping von 2016, bestehende Verträge in enger Abstimmung mit der Stadt Dortmund und den Mietern einhalten zu wollen. Die Kölner Unternehmensgruppe hat zahlreiche Flächen in Dortmund aufgekauft, darunter auch das ehemalige HSP-Gelände an der Rheinischen Straße.
Umzug ist für den Verein keine Alternative
Ein theoretischer Ausweg für den Verein aus der Sechs-Monats-Misere wäre ein Umzug auf eine andere Anlage. „Dann gibt es allerdings keine Garantie, dass es kurzfristig klappt und es eine Möglichkeit in Hörde gibt“, sagt Stadtsprecherin Anke Widow.
So wirft die Lage am Schallacker auch ein Schlaglicht auf die gesamte Sportanlagen-Situation in Hörde. Das Goystadion ist gerade erst fertig geworden und gut ausgelastet. Gleiches gilt für den HSC-Sportplatz an der Hüttenhospitalstraße. Der Schallacker-Platz war zuletzt als Ausweichstätte für Birligi Hörde wichtig, weil die Bezirkssportanlage in Hacheney zum Leichtathletik-Stadion umgebaut wird. Für Markus Wand steht jedenfalls fest, dass das Gelände Potenzial besitzt, zu einer modernen Sportanlage zu werden. „Es hat eine ideale Lage zwischen Phoenix-West und Phoenix-Ost. Aber wir hängen da irgendwie in der Luft.“