Vermieter kündigt dem Betreiber des Thor-Steinar-Ladens in Dortmund
Thor Steinar
Kurz nach der Eröffnung des neuen Thor-Steinar-Geschäfts in Dortmund hat der Vermieter dem Betreiber des auch bei Neonazis beliebten Ladens gekündigt. Der will das nicht einfach hinnehmen.

Der neue Thor-Steiner-Laden in der Nähe der Brückstraße. © Thomas Thiel
Der Vermieter des Gebäudes, in dem am Montag (27. Juli) ein neuer Laden der umstrittenen Bekleidungsmarke Thor Steinar eröffnet hat, hat dem Betreiber des Ladens im Brückstraßenviertel bereits wieder gekündigt. Der Besitzer bestätigte unserer Redaktion am Mittwoch entsprechende Medienberichte.
Der Vermieter teilte unserer Redaktion mit, nicht gewusst zu haben, dass es sich bei Thor Steinar um eine Marke handelt, die mit der rechtsextremen Szene in Verbindung gebracht wird.
Auf unsere Anfrage antwortete die zuständige Immobiliengesellschaft aus Düren insgesamt eher einsilbig. Der Besitzer wollte sich nicht dazu äußern, warum die Kündigung ausgesprochen wurde oder wie weitere Schritte aussehen könnten.
Doch der Betreiber des Ladens will die Kündigung laut einem WDR-Bericht nicht hinnehmen. Er habe über einen Anwalt Widerspruch eingelegt. Der Fall wird also voraussichtlich vor Gericht entschieden werden müssen. Gegenüber unserer Redaktion wollte der Immobilienbesitzer den Widerspruch nicht kommentieren.
Erstes Geschäft war nach Protesten geschlossen worden
Vor nicht einmal einem Jahr hatte Thor Steinar unter dem Namen „Tønsberg“ bereits schon einmal eine Filiale in Dortmund eröffnet - damals wie heute die einzige im Westen Deutschlands.
Nach anhaltenden Protesten gegen den Betrieb des Geschäfts wurde „Tønsberg“ wieder geschlossen.
Laut dem Sonderbeauftragen für Vielfalt, Toleranz und Demokratie der Stadt Dortmund, Manfred Kossack, enthalten die von Thor Steinar verwendeten Symbole, Runen und Codes „eindeutige Bezüge zur nationalsozialistischen Ideologie, Gewalt und Kolonialgeschichte“.