Warum die Stadt Dortmunds Straßen falsch benotet hat

Fehler im Ranking

Insgesamt 3853 Straßen hat die Stadt bei der Vermessung von Dortmunds Wegenetz benotet. Wie Recherchen unserer Redaktion ergeben haben, sind dabei Fehler passiert. Die Straßen sind zu gut bewertet worden. Jetzt hat die Stadt eine Erklärung für die wundersame Straßen-Heilung gefunden.

DORTMUND

, 27.09.2016, 15:24 Uhr / Lesedauer: 1 min
Laut Stadt Dortmund hat sich der Zustand der Preußischen Straße in Eving zwischen der Deutschen Straße und der Osterfeldstraße innerhalb von fünf Jahren von der Note 3 auf Note 2 verbessert; dort gebe es keine Renovierungsbedürftigkeit.

Laut Stadt Dortmund hat sich der Zustand der Preußischen Straße in Eving zwischen der Deutschen Straße und der Osterfeldstraße innerhalb von fünf Jahren von der Note 3 auf Note 2 verbessert; dort gebe es keine Renovierungsbedürftigkeit.

Bei der Bewertung des Straßenzustands wurden im Gegensatz zu früheren Erfassungen Bestnoten für Kriterien eingerechnet, die eigentlich gar nicht Teil des Notensystems waren. Der Fehler sei jetzt abgestellt, die Datenbank werde aktualisiert, erklärte Baudezernent Martin Lürwer am Dienstag. 

Die Panne hatten Recherchen unserer Redaktion zutage gebracht. Die Verwaltung bewertet alle fünf Jahre die 1796 Straßenkilometer der Stadt nach Augenkontrolle durch Mitarbeiter und anhand eines Kriterienkatalogs mit Schulnoten von 1 bis 6. Bei den jüngsten Erhebungen 2009 und 2014 gab es erstaunliche Entwicklungen: 719 Kilometer Straße wurden gegenüber 2009 von sanierungsbedürftig auf Bestnoten hochgestuft, obwohl rund 600 Straßenkilometer nicht grundlegend erneuert worden waren.

Jetzt ist man dem Rätsel auf die Spur gekommen: Die Stadt hat für die Bewertung des Straßenzustands auf Basis der Erfassung von 2014 nur fünf von möglichen elf Kriterien, die im Computerprogramm vorgesehen sind, zugrunde gelegt.

Sinnvollerweise sollten die sechs nicht erfassten Faktoren also keine Rolle bei der Bewertung spielen. In der Datenbank wurden sie aber allesamt automatisch mit der Note 1 versehen – und schraubten so die Gesamtnote in die Höhe. „Das ist leider keinem aufgefallen“, bedauerte Lürwer. Jetzt sei aber alles bereinigt. Die neue Datenbank soll bald wieder abrufbar sein.

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