Volle Straßen zum Streik bei Bus und Bahn Nächste Aktionen in Dortmund sind angekündigt

Volle Straßen zum Ausstand bei Bus und Bahn: Nächste Warnstreiks angekündigt
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Viele Berufspendler haben sich schon daran gewöhnt: Zum dritten Mal in diesem Jahr standen am Donnerstag (9.3.) Busse und Bahnen in Dortmund still. Die Beschäftigten des Verkehrsunternehmens DSW21 waren von der Gewerkschaft Verdi erneut zum Warnstreik aufgerufen. Das führte zu deutlich mehr Autoverkehr auf den Straßen. An vielen Schulen gab es morgens und mittags regelrechte „Elterntaxi“-Staus.

Und die Streikenden bei DSW21 waren nicht allein: Die Arbeit ruhen ließen am Donnerstag auch Beschäftigte des Klinikums Dortmund, des Klinikums Westfalen, von DEW21, Donetz und den Wasserwerken Westfalen. Bei der EDG dauert der Ausstand sogar drei Tage bis einschließlich Samstag (11.3.). In dieser Zeit werden Restmüll- und Biotonnen nicht geleert. Die Leerungen sollen nachgeholt werden, versichert die EDG.

„Wir wollen ein Signal an die Arbeitgeber senden“, erklärte Verdi-Sekretär Thorsten Hautmann am Donnerstagmorgen vor der EDG-Zentrale. Dort startete ein Demonstrationszug mit rund 400 Streikenden in Richtung Platz der Alten Synagoge. Streikende des Klinikums Dortmund kamen dazu.

Streikende vor der Zentrale der EDG
Vor der Verwaltung des Entsorgers EDG am Sunderweg startete ein Demonstrationszug mit rund 400 Streikenden. © Oliver Volmerich

Hauptforderung der Gewerkschaft ist 10,5 Prozent mehr Lohn beziehungsweise mindestens 500 Euro mehr für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Arbeitgeber bieten 5 Prozent mehr für eine Laufzeit von 27 Monaten, rütteln aber auch an Arbeitsbedingungen wie der Rahmenarbeitszeit, die in einigen Bereichen bis 22 Uhr ausgedehnt werden soll.

Am 28. März beginnt die dritte Verhandlungsrunde. Bis dahin wird es wohl noch weitere Warn-Streikaktionen auch in Dortmund geben. Für diesen Freitag (10.3.) ist bereits der nächste Warnstreik angekündigt - diesmal bei der Sparkasse Dortmund. Die teilt mit, dass der Geschäftsbetrieb eingeschränkt sein wird.

Voraussichtlich seien die Filialen Aplerbeck, Brackel, Hombruch, Kirchhörde, Möllerbrücke und Wickede ebenfalls mit möglichen Einschränkungen geöffnet.

Kritik von FDP/Bürgerliste

Kritik an den Streiks kommt aus der Politik. Vor allem den erneuten Ausstand bei DSW21 hält die Ratsfraktion von FDP/Bürgerliste für „völlig unangemessen“. „Die Entschlossenheit der Gewerkschaften hätte man auch mit einem zeitlich begrenzten Warnstreik demonstrieren können“, so der Fraktionsvorsitzende Michael Kauch. „In Städten außerhalb NRWs sind Warnstreiks oft auf wenige Stunden begrenzt. Das wäre auch für Dortmund verhältnismäßig gewesen. Verdi überzieht bei uns deutlich.“

Das Streikverhalten von Verdi treffe insbesondere Jugendliche und ältere Menschen, die im Notfall nicht auf ein Auto zurückgreifen könnten. Außerdem würden Menschen bestraft, die sich im Blick auf die gewünschte Verkehrswende für den ÖPNV und gegen ein Auto entschieden haben, merkt Kauch an.

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