Die DEW21 hat lange gerechnet – jetzt bekommen die Kundinnen und Kunden das Ergebnis präsentiert. Der Dortmunder Energieversorger verschickt ab sofort wieder Jahresrechnungen. Der Versand war seit Anfang März ausgesetzt worden. Bestandteil der Jahresabrechnungen sind dann auch neue Abschlagszahlungen – diese könnten deutlich höher ausfallen.
DEW21 musste die Abrechnungs-Software anpassen, damit diese die einmalige Dezemberhilfe – eine Abschlagszahlung wurde vom Staat übernommen – und die Energiepreisbremsen – der Preis wurde für 80 Prozent des Verbrauchs gedeckelt – berücksichtigt werden.
„DEW21 hat in den vergangenen Wochen mit Hochdruck daran gearbeitet, die Rechnungen korrekt und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Regelungen der Entlastungsmaßnahmen zu erstellen. In diesen Tagen wird die Abrechnung wieder stufenweise hochgefahren“, erläutert DEW21-Sprecherin Jana-Larissa Marx. Sie geht davon aus, dass die ausstehenden Abrechnungen in den nächsten Wochen abgearbeitet sein werden.
„Durch die ausgesetzten Jahresrechnungen wird es für die betroffenen Kundinnen und Kunden auch Änderungen bei den Abschlagsplänen geben. Denn da der Abschlagsplan zum Zeitpunkt der geplanten Abrechnung endet, zahlen die betroffenen Kundinnen und Kunden derzeit auch keine monatlichen Abschläge. Mit der Jahresrechnung wird dann ein neuer Abschlagsplan erzeugt und den Kundinnen und Kunden zugestellt“, erklärt Jana-Larissa Marx.
Es ist gut möglich, dass für eine Vielzahl der Bezieher von Strom und Gas der künftig fällige monatliche Abschlag steigt. Das hat mehrere Gründe: Zum einen zahlen Kunden, die beispielsweise seit Anfang März auf ihre Jahresabrechnung warten, seitdem keine monatlichen Abschläge. Zum anderen wird in diesem Fall aber trotzdem zu Anfang März 2024 abgerechnet – die Kunden müssen also in neun oder zehn Monaten die Kosten eines ganzen Jahres zahlen.
Abschlag kann sich erhöhen
„Aufgrund der ausgesetzten Jahresrechnung ist der Zeitraum bis zur nächsten Abrechnung kürzer und die Anzahl der monatlichen Abschläge entsprechend geringer. Vor dem Hintergrund kann sich der monatliche Abschlag der betroffenen Kundinnen und Kunden erhöhen, da die anfallenden Kosten auf weniger Monate aufgeteilt werden müssen“, erläutert Jana-Larissa Marx.
Ein Zwei-Personen-Haushalt, der im Schnitt etwa 1200 Euro Stromkosten hat, könnte bei einer zweimonatigen Aussetzung der Zahlungen also 120 statt 100 Euro im Monat zahlen, um die Jahressumme in zehn Monaten zu zahlen. „Die Entlastung durch die Energiepreisbremsen sind im neuen Abschlagsplan berücksichtigt“, betont Jana-Larissa Marx.
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