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Verweigerer, Booster, Golf-Ärzte: Impft was das Zeug hält - ohne Bürokratie
Meinung
Trotz vieler unterschiedlicher Angebote geht beim Impfen das Gedrängel wieder los. Das wäre vermeidbar gewesen und darf auf keinen Fall so weitergehen, findet unser Autor.
Es gibt Momente, in denen ist alles nur noch verworren. So viele Begriffe sind im Raum: Impflücke, Booster, Priorisierung, das Ganze beim Hausarzt, mit Wartemarke im Impfbus oder spontan im Einkaufszentrum.
Fest steht nur: So schnell wie es gehen müsste, kann es gar nicht gehen. Trotz vieler Bemühungen etlicher Hausarztpraxen oder der Dortmunder Stadtverwaltung.
Politiker pöbeln gegen Ärzte
So stehen wir hier in einer absurden Situation. Politiker pöbeln gegen „golfspielende“ Ärzte und spucken damit verbal jenen ins Gesicht, die sich tagtäglich in den Praxen mit den Corona-Sorgen der Menschen auseinandersetzen.
Wer in diesen Tagen mit Dortmunder Ärztinnen und Ärzten spricht, bekommt vieles zu hören. Dass ihnen die Pandemie egal ist, gehört nicht dazu.
Die meisten setzen sich mit großer Kraft gegen das Coronavirus ein – im Gegensatz zur Politik, die mit der Schließung der Impfzentren zur Unzeit die Waffen gestreckt hat.
Impfen an jeder Ecke
Was hilft jetzt? Impfen, möglichst an jeder Ecke, möglichst ohne bürokratischen Aufwand. Vor allem da, wo die bisher Unentschlossenen und Unwilligen sind. Eine erste Erkenntnis: Der 2G-Druck überzeugt zumindest täglich eine gewisse Zahl zur ersten Impfung.
Jeder, der schlau genug ist, jetzt noch vom Zug in Richtung Intensivstation abzuspringen, hilft aus dem Chaos heraus. Auch, wenn noch zu viele bleiben, die es nicht begriffen haben.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
