Sofortige Booster-Impfung für alle? Das raten Dortmunder Experten

rnCorona-Schutzimpfung

Die Stiko empfiehlt allen Personen ab 18 Jahren eine Auffrischimpfung - jedoch im Abstand von sechs Monate zur letzten Impfdosis. Jüngere sollen sich gleichzeitig zurückhalten - mit einer Ausnahme.

Dortmund

, 19.11.2021, 10:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Andrang bei den mobilen Impfangeboten ist zuletzt deutlich gestiegen, auch Jüngere stehen an den langen Schlangen. Die Stiko empfiehlt schließlich allen Personen ab 18 Jahren eine Auffrischung – vorausgesetzt, die letzte Impfdosis liegt sechs Monate zurück. Daran halten sich auch die Praxen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), wie es auf Nachfrage heißt.

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Die Stadt appelliert daher an jüngere Menschen, die sich boostern lassen wollen, „die begrenzten Kapazitäten der mobilen Angebote der Stadt den älteren und gesundheitlich beeinträchtigten Menschen zu überlassen", so Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner. "Die Stadt Dortmund arbeitet an der Ausweitung ihrer Impfangebote.“

An diese Personen richten sich die aktuellen Booster-Impfungen

Auch Frank Renken, Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, erklärt: „Das Immunsystem jüngerer Menschen ohne Vorerkrankungen arbeitet noch deutlich besser als im höheren Alter. Insofern hält auch der Impfschutz auf einem höheren Niveau länger vor. Der Fokus bei den Booster-Impfungen liegt bei den Gruppen mit einem geringeren Impfschutz.“

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Priorität haben beim Boostern also diejenigen, „deren Impfung am längsten zurückliegt beziehungsweise die eine Corona-Infektion besonders gefährden würde“, ergänzt Daniel Müller von der KVWL. Die Stiko-Empfehlung für eine Auffrischung mit einem mRNA-Imfpstoff gelte damit für Personen ab 70 Jahren, Pflege- sowie medizinisches Personal, Betroffene einer Immundefizienz und Bewohner sowie Betreuungskräfte in Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen.

Laut KVWL halten sich die Praxen an die Vorgabe, den Abstand von sechs Monaten einzuhalten. Das heißt, so Daniel Müller von der KVWL: „Auch jüngere Patienten werden natürlich nicht abgewiesen, wenn ihre zweite Impfung bereits länger als sechs Monate zurückliegt.“

Bei Johnson&Johnson deutlich früheres Boostern empfohlen

Von ihnen fordere die KVWL „eine gelebte Solidarität, die die Gesellschaft während der gesamten Pandemie ausgezeichnet hat“, so Müller. „Nicht jeder Impfwunsch, selbst wenn er laut Stiko-Empfehlung berechtigt sein sollte, kann sofort erfüllt werden. Die Ärztinnen und Ärzte kennen ihre Patientinnen und Patienten am besten und werden nach einer individuellen Einschätzung verantwortungsbewusst handeln.“

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Eine Ausnahme besteht bei Personen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden. Denn die Wirksamkeit des Vektor-Impfstoffes ist im Vergleich zu den mRNA-Vakzinen Moderna und Biontech gering. Zur Optimierung des Schutzes könne in dem Fall für alle das Boostern bereits vier Wochen nach der Erstimpfung erfolgen, so Müller.