Oleh Rozhkovskyi besteht förmlich darauf, dass die Köstlichkeiten der ukrainischen Küche probiert werden. Und so tischt der langjährige Gastronom großzügig auf: erst Limonaden aus seinem Land, mit Limonen und Kirschgeschmack, alles selbst zubereitet. Das gilt ebenso für die Wareniki, ein ukrainisches Nationalgericht, die er daraufhin serviert.
„Wer das nicht probiert, kann die Ukraine nicht fühlen“, sagt Rozhkovskyi, der dieses kulinarische Lebensgefühl nach Dortmund gebracht hat. Denn am 21 März eröffnete er das Café Kompott, das ukrainische und internationale Küche serviert.
Erst im letzten Jahr führte Russlands Überfalls auf das Nachbarland dazu, dass er nach Deutschland fliehen musste, dorthin, wo sein Neffe David Noga bereits aufwuchs. Zusammen mit Serhii Sibiliev, der vor dem Krieg in Odessa ein Restaurant führte, betreiben sie nun diesen Familienbetrieb.
„Wir haben dieses Konzept zu dritt entwickelt, aber mein Onkel hatte bereits Erfahrungen in der Gastronomie“, erzählt David Noga. „Unser Ziel ist, die ukrainische Küche vorzustellen.“ Und das sei für das Trio ein Herzensprojekt, so Noga: Wir wollten zeigen, was die ukrainische Küche draufhat. Und wir wollten den Deutschen etwas zurückgeben.“
Doch welches sind nun die landesüblichen Gerichte, die sich auf der Speisekarte finden? Dazu zählen unter anderem die bereits erwähnten Wareniki. Diese halbmondförmigen Teigtaschen, die den Piroggen aus Polen nicht unähnlich sind, gelten in der Ukraine als Nationalgericht und werden mit Stampfkartoffeln oder als Dessert mit Sauerkirschen gefüllt.
Wer die herzhaften Wareniki wählt, erhält gebratene Zwiebeln und Schmand dazu. So wird es in der Ukraine serviert. Doch auf der Speisekarte des Café Kompott findet sich unter anderem auch landesübliches Borschtsch, Blinis mit Lachs und Gurke oder ein Hänchenkotelett nach Kiewer Art.

Sie freuen sich bisher über eine große Nachfrage und würden gerne mehr anbieten. "Aber unsere Küche hat nicht mehr Kapazitäten“, berichtet Noga. „Wir wollen jedoch wachsen und langfristig eine Halle anmieten, um mehr Leute zu erreichen, Catering und andere Events anzubieten.“


So bleibt es zunächst dabei, dass Gäste in der gemütlichen und familiären Atmosphäre des Café Kompott verweilen könne. Denn das Bistro ist insbesondere im hinteren Bereich wie ein Wohnzimmer eingerichtet. An den Wänden hängen knallbunte Fotos des ukrainischen Künstlers Igor Jablunowskij, die auch erworben werden können.
Gäste finden also eine Kombination aus Kunst und Köstlichkeiten; ein Wohlfühlfaktor, den sie einst aus ihrer Heimat kannten, so Oleh Rozhkovskyi: „In der Ukraine ist alles toll, bis auf den Krieg.“

Café Kompott, Olpe 21. Montag bis Sonntag: 10 bis 20/21 Uhr
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