
© Oliver Schaper (Symbolbild)
Masken-Kontrollen an Haltestellen: Über 1000 Ermahnungen pro Woche
Stadtbahnen
An ihren Haltestellen führt DSW21 seit einigen Wochen schwerpunktmäßige Masken-Kontrollen durch. Jetzt zieht sie ein Fazit: Die Anzahl an ausgesprochenen Platzverweisen ist dreistellig.
Wer aktuell an Stadtbahn-Haltestellen in der Dortmunder Innenstadt unterwegs ist, könnte es schon miterlebt haben: Mitarbeiter des Stadtbahn-Betreibers DSW21 sprechen Fahrgäste ohne Mund-Nase-Schutz an.
Mal stehen sie dabei an strategisch günstigen Stellen, wie am oberen Ende der Rolltreppen, die von den Bahnsteigen in die obere Halle der Haltestellen führen. Mal stehen sie mitten am Bahnsteig.
Die Beschwerden waren zu Beginn der Maskenpflicht immer lauter geworden. So sehr, dass DSW21 am 23. Juni damit begonnen hat, schwerpunktmäßige Kontrollen wegen der Maskenpflicht an ihren Haltestellen durchzuführen.
Bereits in den ersten Tagen hatte man fast 500 Fahrgäste ermahnen müssen. Jetzt, nach etwas über einem Monat, zieht DSW21 auf unsere Anfrage eine nächste Bilanz.
Über 1000 Ermahnungen pro Woche
„Festzustellen ist grundsätzlich, dass sich die überwiegende Mehrheit unserer Fahrgäste nach wie vor an die Maskenpflicht hält“, sagt Unternehmenssprecher Marc Wiegand. Dennoch seien die Kontrollen durchaus sinnvoll.
Denn: „Bei den Schwerpunkt-Kontrollen in den Haltestellen mussten wir wöchentlich jeweils insgesamt eine sehr niedrige vierstellige Zahl an Fahrgästen ermahnen“, sagt er. Also über 1000 Ermahnungen pro Woche.
Beispielsweise habe man in der vorletzten Juli-Woche insgesamt rund 1.250 Ermahnungen ausgesprochen. An den ersten drei folgenden Tagen (27. bis 29.7.) waren es bis dato 370 Ermahnungen, sagt Wiegand. Insgesamt beziffert DSW21 Ende Juli die Ermahnungen seit dem 23. Juni auf rund 7.230.
„Die Tendenz ist dabei leicht rückläufig“, sagt Wiegand aber auch. Man habe das Gefühl, dass auch die Sensibilität der Fahrgäste für das Thema Maskenpflicht durch die Schwerpunkt-Kontrollen gestiegen sei.
Schwerpunkt-Kontrollen sollen „bis auf Weiteres“ bleiben
Auch wenn die Zahlen recht hoch wirken, betont Wiegand, dass sie sich im Verhältnis zur Gesamtzahl der Fahrgäste „allenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich“ bewegen. Die aktuelle Auslastung von Bussen und Bahnen schätzt die DSW21 auf etwa zwei Drittel im Vergleich zu Zeiten ohne Pandemie.
Doch auch wenn sich die Mehrzahl der Fahrgäste an die Regelung halte, zeigen die Zahlen auch, dass die Schwerpunkt-Kontrollen durchaus ihren Sinn haben, sagt Marc Wiegand. „Bis auf Weiteres“ wolle man daran festhalten.
Rund 100 Uneinsichtige wurden der Haltestelle verwiesen
„Von den Fahrgästen, die wir ermahnen müssen, zeigen sich die allermeisten einsichtig“, sagt der Sprecher des Stadtbahn-Betreibers. Dennoch gibt es auch weiterhin komplett uneinsichtige.
Neun Fahrgäste seien allein in der vorletzten Juli-Woche der Haltestelle verwiesen worden. Sie hatten sich auch nach Aufforderung, eine Mund-Nasen-Bedeckung anzuziehen, geweigert, sagt Marc Wiegand. In den ersten drei Tagen danach habe es dagegen noch nicht einen einzigen gegeben.
Insgesamt habe es seit Start der verstärkten Kontrollen rund 100 solcher Haltestellen-Verweise gegeben, sagt Wiegand.
Die Kontrollen können grundsätzlich im ganzen Stadtgebiet auftreten, konzentrieren sich aber vor allem auf die stark frequentierten Bereiche in der Innenstadt. Dazu gehören etwa die Haltestellen Stadtgarten, Reinoldikirche, Kampstraße und Hauptbahnhof, aber auch Hörde Bahnhof. Grundsätzlich habe sich die Taktik der Schwerpunkt-Kontrollen bewährt, sagt Wiegand.
Kontrollen können überall und jederzeit stattfinden
Darüber hinaus sprechen auch Service- und Sicherheitsmitarbeiter Fahrgäste ohne Mund-Nasen-Bedeckung in Fahrzeugen und Haltestellen darauf an, sagt Wiegand. Die Schwerpunkt-Kontrollen können punktuell jederzeit stattfinden. Wann und wo genau kontrolliert wird, verrät DSW21 aus taktischen Gründen nicht.
Baujahr 1993, gebürtig aus Hamm. Nach dem Germanistik- und Geschichtsstudium in Düsseldorf und dem Volontariat bei Lensing Media in der Stadtredaktion Dortmund gelandet. Eine gesunde Portion Neugier und die Begeisterung zum Spiel mit Worten führten zum Journalismus.
