
© Nick Kaspers (Archiv)
Masken-Kontrollen: DSW21 ermahnt in wenigen Tagen fast 500 Fahrgäste
Stadtbahnen
An Haltestellen, Bussen und Bahnen der DSW21 gilt Maskenpflicht. Doch nicht alle Fahrgäste halten sich daran. Deshalb hat der Dortmunder Stadtbahn-Betreiber jetzt die Kontrollen verstärkt.
Der Dortmunder Verkehrsbetrieb DSW21 führt seit Beginn der Woche Schwerpunkt-Kontrollen zur Maskenpflicht an seinen Haltestellen durch – am Donnerstag (25.6.) zieht das Unternehmen ein erstes „positives Zwischenfazit“.
An den ersten Tagen kontrollierte DSW21 laut einer Mitteilung in halbstündigen Zeitfenstern an fünf stark frequentierten Stadtbahnhaltestellen. Dazu gehören: Stadtgarten, Reinoldikirche, Kampstraße, Hauptbahnhof und Hörde Bahnhof.
„Die Schwerpunkt-Kontrollen können überall stattfinden. Hochfrequentierte Bereiche stehen aber natürlich im Fokus“, sagte Unternehmenssprecher Marc Wiegand im Gespräch mit der Redaktion.
Insgesamt mussten in den ersten Tagen der Schwerpunkt-Kontrollen fast 500 Fahrgäste ermahnt werden, teilt die DSW21 jetzt mit. Das sei gemessen an der Gesamtzahl der kontrollierten Fahrgäste jedoch ein kleiner Prozentsatz.
Wie groß diese Gesamtzahl ist, lasse sich allerdings nicht genau sagen. Man sehe ja auf Anhieb, ob jemand eine Maske trage, erklärt Wiegand.
Stärkere Kontrollen als Reaktion auf Kritik
Mit den stärkeren Kontrollen reagiert der Stadtbahn-Betreiber auf die immer lauter werdende Kritik von regelmäßigen Bahnfahrern. Diese berichteten, dass immer weniger Fahrgäste in Bus und Bahn Masken tragen und die DSW21 die Einhaltung dieser Pflicht zu wenig kontrolliere.
Ein langjähriger Bahn-Kunde, der namentlich nicht genannt werden will, erzählte der Redaktion etwa, dass er bereits sein Abo gekündigt habe. „Eigentlich wollten wir das Auto abschaffen“, sagt der 70-Jährige. Doch er und seine Frau fühlen sich derzeit nicht mehr sicher in den Bahnen.
Sonst seien sie häufig mit der U46 vom Bereich der Westfalenhallen zum Einkaufen in die Stadt gefahren. Doch mit den Lockerungen seien die Bahnen wieder voller geworden und die Sorge sich mit dem Coronavirus zu infizieren, weil sich viele Leute nicht an die Maskenpflicht halten, zu groß.
Insgesamt schätzt die DSW21, dass die Auslastung von Bus und Bahn in Dortmund im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten mittlerweile wieder auf 52 Prozent gestiegen ist, sagt Unternehmenssprecher Marc Wiegand. Während der Hochphase des Lockdowns seien es noch rund zwei Drittel weniger gewesen.
Auch Platzverweise wurden erteilt
„Die überwiegende Mehrheit der Fahrgäste hält sich grundsätzlich an die Maskenpflicht. Und diejenigen Fahrgäste, die wir ermahnen müssen, zeigen sich in den meisten Fällen einsichtig“, lässt sich DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung jetzt in einer Mitteilung des Verkehrsbetriebs zu den durchgeführten Schwerpunkt-Kontrollen zitieren.
„Die Zahl der Ermahnungen zeigt jedoch auch, dass die Schwerpunkt-Kontrollen in jedem Fall Sinn machen. Einige Fahrgäste haben noch nicht verinnerlicht, dass die Maskenpflicht auch an den Haltestellen gilt.“
Demnach verweigerten nur in wenigen Einzelfällen Fahrgäste auch nach mehrfacher Aufforderung das Tragen einer Maske. Ihnen seien daher Platzverweise erteilt worden.
Zum Hintergrund: Der Verkehrsbetrieb hat das Hausrecht an seinen Haltestellen. Sollte sich darüberhinaus jemand gegen den Platzverweis weigern, könne als letzte Konsequenz die Polizei hinzugezogen werden, erklärt Marc Wiegand.
Der Dortmunder Stadtbahnbetreiber kündigt zudem an, dass die Kontrollen weiterhin im gesamten Stadtgebiet zu jeder Zeit punktuell stattfinden können. Wann und wo genau, wird „aus taktischen Gründen“ allerdings nicht verraten. Zu diesem Thema stehe DSW21 auch in engem Austausch mit den Dortmunder Ordnungsbehörden.
Baujahr 1993, gebürtig aus Hamm. Nach dem Germanistik- und Geschichtsstudium in Düsseldorf und dem Volontariat bei Lensing Media in der Stadtredaktion Dortmund gelandet. Eine gesunde Portion Neugier und die Begeisterung zum Spiel mit Worten führten zum Journalismus.
