U18-Bundestagswahl: Wie die jungen Dortmunder wählen würden
Demokratieprojekt
Wer noch keine 18 Jahre alt ist, darf bei der kommenden Bundestagswahl am 26. September nicht wählen. In Dortmund haben das junge Menschen dennoch getan – mit einem historischen Ergebnis.

Eine Elfjährige in einer Wahlkabine zur U18-Wahl: Über 4000 Dortmunderinnen und Dortmunder unter 18 haben ihre Stimme symbolisch zur Bundestagswahl abgegeben. © dpa (Symbolbild)
Wer tritt die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel an? Welche Parteien ziehen mit wie viel Stimmen in den Bundestag ein? Diese Fragen werden am Sonntag, den 26. September, geklärt. Nur zuschauen dürfen diejenigen, die noch nicht 18 Jahre alt sind, denn: Sie sind noch nicht wahlberechtigt.
Gewählt haben sie in Dortmund aber trotzdem. Bei den U18-Wahlen konnten sie ihre Stimme für die Partei abgegeben, die sie bei der Bundestagswahl wählen würden – wenn sie denn dürften. Das Ergebnis ist ein historisches, denn erstmals liegen Bündnis90/die Grünen bei den U18-Bundestagswahlen in Dortmund vorne, heißt es in einer Pressemitteilung des Jugendrings Dortmund.
24,21 Prozent der insgesamt 4041 Stimmen der jungen Dortmunder konnten sich die Grünen sichern. Mit 21,46 Prozent der Stimmen hat die SPD rund drei Prozentpunkte weniger erhalten. Auf Platz drei folgt die CDU mit 14,91 Prozent.
Deutliche Unterschiedliche zur U18-Bundestagswahl 2017
Während das Ergebnis für die Grünen im Vergleich zur U18-Bundestagswahl ein sattes Plus von 11,65 Prozent bedeutet, verlor die CDU 11,54 Prozent und die SPD 5,86 Prozent ihrer Stimmen.
Interessant auch: Die FDP ist von 12,11 Prozent der Jugendlichen gewählt worden. Die Linke kommt auf 7,25 Prozent – die AfD auf 4,6 Prozent, womit sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und nicht in den Bundestag einziehen würde.
Die restlichen 15,47 Prozent der Stimmen fielen auf andere Parteien – vor allem die Tierschutzpartei habe einen großen Teil davon ausgemacht und sei nur knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert, heißt es. Auch "die Partei" erreichte knapp unter vier Prozent.
Wahlunterschiede nicht verwunderlich
Laut des Jugendrings sei es nicht verwunderlich, dass sich die Wahlergebnisse bei der U18-Wahl immer von denen der Generationen zuvor unterscheiden würden.
"Kinder und Jugendliche wählen anders und setzen bei ihrer Stimmabgabe andere Prioritäten, bringen ihre Vorstellungen, Erwartungen und auch konkreten Wünsche mit," heißt es in der Pressemitteilung. "Sie schauen sich ganz genau an, mit welcher Partei sich diese am ehesten realisieren lassen und mit welchen Parteien nicht."
In insgesamt 26 Wahllokalen konnten die jungen Dortmunder an dem Demokratieprojekt teilnehmen. Wahlberechtigt waren alle unter 18 Jahren – unabhängig von der Staatsangehörigkeit. Ziel des Projektes sei es, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für Politik und demokratische Prozesse zu wecken.