Todesschüsse: Innenminister Reul äußert Zweifel am Polizeieinsatz in Dortmund

Fall Mouhamed D.

Im Fall des von der Dortmunder Polizei erschossenen 16-jährigen Mouhamed D. meldet sich NRW-Innenminister Reul zu Wort. In einem Interview macht er deutlich, dass es immer mehr Gründe für Zweifel gebe.

Dortmund

18.09.2022, 13:17 Uhr / Lesedauer: 1 min

Im Fall des Dortmunder Polizei-Einsatzes, bei dem ein Jugendlicher aus dem Senegal erschossen wurde, kommen NRW-Innenminister Herbert Reul zunehmend Zweifel.

„Bevor nicht alle Fakten klar sind, kann ich noch keine Bewertung abgeben“, betonte der CDU-Politiker in einem „Welt“-Interview. „Obwohl sich auch für mich zunehmend Zweifel ergeben, gilt die Unschuldsvermutung. Ob im Dortmunder Einsatz Fehler gemacht wurden, wenn ja, welche und wer sie dann zu verantworten hat, ist aber noch nicht geklärt.“

Am 8. August war ein 16 Jahre alter Flüchtling aus dem Senegal in Dortmund von einem Polizisten erschossen worden. Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen neben dem suspendierten Todesschützen auf vier weitere Beamte ausgeweitet.

Der Polizist hatte laut bisher bekanntem Ermittlungsstand sechs Mal mit einer Maschinenpistole auf den Jugendlichen geschossen. Der 16-Jährige starb, getroffen von vier Projektilen, im Krankenhaus. Die kritische Frage ist, ob und wie der Jugendliche mit einem Messer auf die Beamten zugegangen ist.

Zeugenaussagen zufolge hatte der Senegalese auf dem Boden gekauert und das Messer gegen sich selbst gerichtet, als die Polizei eintraf. Der Notruf war gegen 16.25 Uhr eingegangen. Der Tod des 16-Jährigen war um 18.02 Uhr in einer Dortmunder Klinik festgestellt worden. (dpa)

Jetzt lesen

Lesen Sie jetzt

Dortmund am Abend

Täglich um 18:30 Uhr berichten unsere Redakteure für Sie im Newsletter Über die wichtigsten Ereignisse des Tages.

Lesen Sie jetzt