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Theodor-Heuss-Realschule im Distanzlernen: Leiterin sorgt sich um Schüler
Coronavirus in Dortmund
Coronabedingt muss die Theodor-Heuss-Realschule in Eving zum zweiten Mal in den Distanzunterricht. Das bereitet der Schulleiterin aus zweierlei Gründen Sorgen.
Am Donnerstag (3.2.) könnte so etwas wie ein Alltag in die Theodor-Heuss-Realschule in Dortmund-Eving einkehren. Erst dann dürfen die Schülerinnen und Schüler wieder in ihre Klassenräume zurück. Wegen zu vieler Corona-Infektionen müssen sie vom 28. Januar bis zum 2. Februar zuhause im Distanzunterricht lernen.
Realschule musste im Januar schon einmal schließen
Für die mehr als 600 Kinder und Jugendlichen, deren Eltern sowie die Lehrkräfte ist diese spontane Umstrukturierung nicht neu. Bereits vom 21. bis 25. Januar waren die Unterrichtsräume aus demselben Grund verwaist.
Das sorgt für Frustration bei Schulleiterin Roswita Weber. „Ich gehe davon aus, dass wir am Donnerstag wieder starten können“, sagt sie. „Aber ich kann nicht einschätzen, wie lange es dauert, bis wir wieder in den Distanzunterricht müssen.“
Weber schätzt, dass sich zum Zeitpunkt der Schließung am 28. Januar etwa 15 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Quarantäne befanden. Entweder, weil sie selbst infiziert waren, oder es Infektionen in deren Haushalten gab.
Um einen besseren Schutz für die Kinder und Jugendlichen sowie die Lehrkräfte zu ermöglichen, richtete sich die Landeselternkonferenz NRW in einem Brandbrief unter anderen an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Der Vorstand um die Vorsitzende Anke Staar aus Dortmund fordert, dass Schulen als kritische Infrastruktur anerkannt werden. So seien flächendeckende Luftfiltergeräte in den Klassenräumen oder die Bereitstellung für Masken auch für Kinder möglich.
Schülerinnen und Schüler werden am Donnerstag getestet
Auf der Internetseite kündigte die Realschule an, dass alle Schülerinnen und Schüler am Donnerstag - also dem ersten Schultag in Präsenz - mit einem Schnelltest auf eine Infektion getestet werden. „Die dann negativ getesteten Kinder können die Schule wieder besuchen“, heißt es dort weiter.
Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass möglicherweise infizierte Kinder und Jugendliche weitere Schülerinnen und Schüler anstecken. So würde sich das Coronavirus erneut ausbreiten und der nächste Wechsel in den Distanzunterricht nur zu einer Frage der Zeit werden.
„Deshalb habe ich meinen Schülerinnen und Schülern mitgeteilt, dass sie sich nach Möglichkeit bereits am Vortag testen lassen und ein entsprechendes Zertifikat mitbringen“, sagt Weber.
Weber hofft im März auf eine Entspannung der Corona-Lage
Noch bis Ende Februar solle sich die Schule darauf einstellen, dass die Corona-Situation so bleibt. Dementsprechend könnte ein ständiger Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht warten. „Dann bliebe nur noch der März, um den Stoff in der Schule aufzuarbeiten“, so Weber.
Genau dies bereitet der Schulleiterin Sorgen. Denn nach den Osterferien (11. bis 23. April) stehen beispielsweise die Zentralen Prüfungen für die Jahrgangsstufe Zehn an. „Wir hoffen, dass wir unseren schulischen Pflichten ausreichend nachkommen können“, sagt Weber.
Erschwerte Eingewöhnung für Fünftklässler droht
Dazu gehöre es ebenfalls, sich um die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler sowie deren Eltern zu kümmern. Vom 14. bis zum 18. Februar kann die Anmeldung für das neue Schuljahr erfolgen. „Der drohende Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht erschwert die Eingewöhnung“, sagt Weber.
Trotzdem sieht die Leiterin ihre Schule für den Distanzunterricht gut aufgestellt. Die Digitalisierung sei weit fortgeschritten. „Wir haben in jedem Raum Touchscreens und WLAN eingerichtet. Außerdem haben sich Schülerinnen und Schüler iPads ausleihen können“, erklärt sie.
Denn es kann noch häufiger vorkommen, dass die Schülerinnen und Schüler wegen zu vieler Corona-Infektionen zuhause lernen müssen.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.