Kurz vor Weihnachten war bekannt geworden, dass mehrere Männer an Silvester einen Anschlag auf den Kölner Dom und Großveranstaltungen in NRW geplant haben sollen. Insgesamt fünf Personen waren am 31. Dezember festgenommen worden.
Sie sollen der islamistischen Gruppierung ISPK aus der afghanischen Provinz Khorasan angehören. Diese hat Verbindungen zur Terrororganisation Islamischer Staat.
25-Jähriger seit Januar in JVA
Drei sind wieder auf freiem Fuß, zwei blieben in Haft, um weitere Straftaten zu verhindern. Nun ist bekannt geworden: Einer der Beschuldigten, bei dem es sich laut Medienberichten um den tadschikischen Staatsbürger Tohir M. (25) handeln soll, war seit Anfang Januar in Dortmund in Polizeigewahrsam. Anders als in einer ersten Version dieses Artikels berichtet befand er sich nicht im Dortmunder Gefängnis, sondern in einer Polizei-Zelle.
Am Freitag (12.1.) hat das Amtsgericht Dortmund eine Entscheidung zu diesem Fall getroffen. Dieses ist zuständig, da Dortmund formal der aktuelle Aufenthaltsort des Mannes ist.

Die Polizei Köln berichtet in einer Pressemitteilung von Samstagmorgen, dass das Amtsgericht Dortmund auf Antrag der Ausländerbehörde des Kreises Düren einen Abschiebehaftbefehl gegen den 25-Jährigen erlassen habe. Zum weiteren Inhalt des Haftbefehls macht die Polizei Köln keine Angaben.
Der Beschuldigte wurde laut eine Bericht von „Bild“ bereits in ein Abschiebegefängnis gebracht. Von dort soll er nach Tadschikistan ausgeflogen werden.
Festnahme in Nörvenich
Tohir M. war in Nörvenich, einem kleinen Ort zwischen Köln und Düren, festgenommen worden. Warum genau er in Dortmund inhaftiert war, war am Samstag (13.1.) noch nicht abschließend klarzustellen.
Weiterer Verdächtiger
Ein weiterer Verdächtiger, den die Polizei an Heiligabend festgesetzt hatte, befindet sich in Auslieferungshaft. Er war zuletzt in JVA Köln inhaftiert.
Die Polizei hatte kurz vor Weihnachten Hinweise auf einen möglichen islamistischen Anschlagsplan auf den Kölner Dom erhalten. Sie sprach von einem „Geflecht von Menschen aus Zentralasien“. Für den Anschlag habe ein Auto genutzt werden sollen.
Die Sicherheitsvorkehrungen am Kölner Dom waren daher an den Feiertagen und rund um den Jahreswechsel massiv verschärft worden. Die Lage blieb aber ruhig. Neben dem Hinweis auf den möglichen Anschlagsplan in Köln hatten Sicherheitsbehörden vor Weihnachten außerdem einen Hinweis auf einen möglichen geplanten Anschlag auf eine Kirche in Wien erhalten.
Hinweis der Redaktion: Aufgrund einer neuen Sachlage haben wir den Text am 15. Januar (Montag) an einigen Stellen ergänzt und einzelne Passagen geändert.
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