Die Stadt Dortmund will den Kita-Ausbau vorantreiben (Symbolbild). © picture alliance/dpa
Kinderbetreuung in Dortmund
Tausende neue Kita-Plätze in Dortmund? Stadt setzt sich ein neues Ziel
Seit Jahren wird in Dortmund in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert. Bald muss die Stadt noch eine Schippe drauflegen. Denn sie will die angestrebte Betreuungsquote deutlich erhöhen.
Es war ein bisschen wie der Wettlauf zwischen Hase und Igel. Jahr für Jahr schuf die Stadt mit Hilfe von Investoren und vor allem freien Trägern zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder. Von 2012 bis 2020 wurden 233 zusätzliche Kita-Gruppen eingerichtet, bilanziert Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger.
Doch die insgesamt wachsende Kinderzahl fraß den Fortschritt immer wieder auf. Seit 2011 wuchs die Zahl der Kinder unter drei Jahren innerhalb von zehn Jahren von 14.609 auf mehr als 18.000. Die Stadt kam so mit der Schaffung neuer Betreuungsplätze vor allem im U3-Bereich kaum hinterher.
Nach der Prognose scheint der Anstieg der Kinderzahl jetzt immerhin gebremst zu sein. Nachlassen beim Bemühen um den Kita-Ausbau kann und will die Stadt aber trotzdem nicht. Im Gegenteil: Sie will sich sogar selbst die Latte ein Stück höher legen.
Bedarf nach U3-Betreuung steigt
Zur Erinnerung: Ursprünglich ging man davon aus, dass der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige erfüllt werden kann, wenn es für 35 Prozent der Kinder ein Angebot gibt. Der Bedarf wird inzwischen aber weit höher eingeschätzt.
Zuletzt hatte der Rat eine Quote von 41 Prozent beschlossen, die erreicht werden soll. Das städtische Jugendamt schlägt der Politik jetzt vor, eine Versorgungsquote von 50 Prozent festzulegen. Das heißt, dass es für jedes zweite Kind unter drei Jahren ein Betreuungsangebot geben soll.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Nach der Ausbauplanung, die die Verwaltung jetzt der Politik vorlegt, war Ende 2020 stadtweit gerade einmal die alte Quote von 35 Prozent erreicht.
Große Unterschiede im Stadtgebiet
Dabei gibt es innerhalb des Stadtgebietes große Unterschiede, die auch in der unterschiedlichen Sozialstruktur und der damit verbundenen Nachfrage nach Kinderbetreuung begründet sind.
In der Innenstadt-West gibt es so schon für 46,4 Prozent der unter Dreijährigen einen Betreuungsplatz, in der Innenstadt-Nord sind es nur 27 Prozent, in Eving 27,2 Prozent. Schlusslicht ist der Stadtbezirk Scharnhorst mit einer U3-Quote von gerade einmal 24,8 Prozent.
Gerade dort, wo man dem Ziel bislang weit hinterherhinkt, gibt es aber auch besondere Bemühungen, neue Kitas und Gruppen zu schaffen. Während in der Innenstadt-West in den nächsten Jahren 14 neue Gruppen entstehen sollen, sind es in der Innenstadt-Nord 22, in Scharnhorst 25 und in Eving 28 neue Gruppen.
Bis zum Kindergarten-Jahr 2022/23, das im August 2022 beginnt, soll die U3-Quote in Scharnhorst so auf 33,9, in der Nordstadt auf 32,8 und in Eving auf 42,6 Prozent steigen. In der Innenstadt-West wäre mit 50,6 Prozent sogar schon die neu gesetzte Marke übertroffen.
Stadtweit geht das Jugendamt davon aus, zum nächsten Kindergarten-Jahr 2021/22 eine U3-Quote von 39,3 Prozent zu erreichen, im Jahr darauf von 40,9 Prozent. Damit wäre dann das aktuell geltende Ziel von 41 Prozent erreicht.
Viele neue Gruppen geplant
Und wie soll das erreicht werden? Die Planer im Jugendamt gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren 3314 neue Kita-Plätze geschaffen werden können – etwa ein Drittel davon im U3-Bereich. 192 neue Gruppen und 47 neue Kindergärten sollen entstehen.
Und auch die Kindertagespflege, die überwiegend für U3-Kinder zur Verfügung steht, soll weiter ausgebaut werden – von 3050 auf 3212 Plätze bis 2022 und 3320 im Jahr 2024. Die Betreuung über Tagesmütter oder Tagesväter macht so etwa 30 Prozent aus.
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