Der Weg zur Spielbank und zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal war schon mal attraktiver. Das Hotel Landhaus-Syburg ist seit Jahren geschlossen, eine Notunterkunft für Flüchtlinge. Auch das einst so beliebte Restaurant „Alt Syburg“ ist längst geschlossen, das imposante Gebäude steht noch immer zum Verkauf. Das Ausflugsziel im „Städtedreieck“ Dortmund, Schwerte und Hagen scheint seinen Glanz verloren zu haben.

Kritik an dem Zustand kommt von Anwohnerinnen und Anwohnern. Sie sehen auch die Stadt Dortmund in der Pflicht. Auf großes Unverständnis stieß zum Beispiel die Ablehnung einer Zechenkneipe auf dem ehemaligen Gelände des Minigolfplatzes an der Syburger Straße. Einer, der von der ewigen Kritik inzwischen die Nase voll hat, ist Hubertus Brandt.
Der 57-Jährige ist quasi ein Syburger. Aufgewachsen ist er in Buchholz, wo er auch heute noch zu Hause ist. Jetzt ist er unter anderem als Geschäftsführer für den Road Stop zuständig. Das amerikanische Grillrestaurant liegt am Ende der Serpentinen und ist ein echter Besuchermagnet.

Das ist auch der Grund, warum er die Öffnungszeiten für das Restaurant erweitert hat. Sonntags gibt es jetzt wieder von 10 bis 12 Uhr ein großes Frühstücksbuffet. „Das wird gut angenommen“, sagt Brand. Er glaubt an Veränderungen vor Ort. Veränderungen zum Guten. „Ich glaube, dass jetzt so eine Art Strukturwandel da ist. Dass jetzt ein, zwei Leerstände da sind, das ist nicht schön. Aber es tut sich was“, sagt Brand.

„Das Biedermeier zum Beispiel oder das Eventhaus gegenüber vom Landhaus. Dort gibt es viele Feste und Veranstaltungen“, oder das Casino mit seinem großen Angebot, wie das Restaurant Syght und die Disco Fox. Und nicht zu vergessen der Bereich rund um das Denkmal und den Vincketurm. „Den Bereich finde ich total schön. Auf dem Spielbank-Parkplatz kann man bis 13 Uhr kostenlos parken. Dann der Kiosk am Vincketurm. Das ist lässig da oben.“
Ganz zu schweigen von der idealen Anbindung an den Hengsteysee. Und dann gibt es noch ein Publikum, „das die Städte Dortmund, Hagen und Schwerte nicht so gerne sehen“, sagt Band. „Die Mountainbiker. Das ist definitiv ein Anziehungspunkt hier. Die kommen aus dem ganzen Ruhrgebiet.“

Große Hoffnung setzt Brand darauf, dass der Vertrag der Stadt Dortmund mit dem Eigentümer des Landhauses Syburg nur noch bis Ende 2025 läuft. „Dann wird dort etwas passieren. Ich gehe davon aus, dass das Haus verkauft und wieder in Betrieb genommen wird. Die Lage ist super“, sagt Brand.
Wenn dann noch die beiden alten Kioske an der Zufahrtsstraße zum Casino verschwinden würden, dann würde man auch sehen, dass sich in Syburg wieder etwas tut. Aber eine wichtige Sache gebe es noch. „Der öffentliche Nahverkehr. Es wird immer die Verkehrswende gefordert. Und dann haben wir hier keine vernünftige Anbindung.“
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