Es war wie ein Stich ins Wespennest: Rodungsarbeiten im Jahr 2023, die Verwahrlosung des Geländes und plötzliche Bautätigkeiten auf dem ehemaligen Minigolfplatz an der Hohensyburgstraße sorgten nicht nur bei Anwohnerinnen und Anwohnern für Verwunderung.
Denn im Vorfeld waren alle noch so kleinen Veränderungen in der Nähe des Restaurants „Road Stop“ in Dortmund-Syburg, an der Stadtgrenze zu Schwerte untersagt worden. Der Grund: Die Fläche ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Naturschutzbehörde eingeschaltet
Der Ärger über die Fällung zahlreicher großer Bäume war entsprechend groß. Die Stämme lagen monatelang auf dem Gelände. Am Dienstag (12.3.) wurden sie schließlich mit schwerem Gerät aus dem Gelände gewuchtet und per Anhänger abtransportiert. Doch was ist los in Syburg?
Etwas scheint gehörig schiefgelaufen zu sein. Denn plötzlich sind neben dem Umweltamt sowie der Bauaufsicht des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes der Stadt Dortmund auch die Untere Naturschutzbehörde und das Regionalforstamt Ruhrgebiet involviert.
„Der Eigentümer hat bei einem Ortstermin erklärt, dass er die Errichtung eines Solarparks plant und dafür vorbereitende Arbeiten durchführt“, sagt Stadt-Pressesprecher Christian Schön. Dazu gehörten unter anderem der Rückbau alter Einbauten der Minigolfanlage, die Beseitigung von Überresten eines Gebäuderückbaus und eine Geländeangleichung.
Der Haken: Die Fläche liegt im Landschaftsschutzgebiet. Der Eigentümer hatte in Gesprächen mit der Stadt Dortmund angegeben, dies nicht gewusst zu haben. Dabei hatte die Absage der Bergmann-Brauerei, die aufgrund dieser Ausweisung an genau dieser Stelle keinen Ausschank hatte errichten dürfen, im Jahr 2021 hohe Wellen im Dortmunder Süden geschlagen.
Arbeiten sind einzustellen
Wie geht es nun also weiter? Schließlich hat der Grundstückseigentümer verbotenerweise Bäume und Sträucher entfernen lassen und damit zunächst Tatsachen geschaffen. Bei der Stadt Dortmund ist man derzeit dabei, den Vorfall aufzuarbeiten.
„Das Umweltamt hat den Eigentümer aufgefordert, die Arbeiten bis auf die Entsorgung von Baustellenabfällen und Bauschutt einzustellen“, sagt Christian Schön. Inwieweit der Abtransport der ohne Genehmigung gefällten Bäume dazu gehört, bleibt abzuwarten.
„Die Bauaufsicht des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes hat sich mit dem Grundstückseigentümer in Verbindung gesetzt. Dies mit dem Ziel, die grundsätzliche baurechtliche Zulässigkeit seines Vorhabens prüfen zu lassen“, erklärt Christian Schön. Es ist also fraglich, ob auf dem Gelände des ehemaligen Minigolfplatzes jemals ein Solarpark entstehen wird.
Die Untere Naturschutzbehörde und das Regionalforstamt Ruhrgebiet prüfen nun, ob und inwieweit der Eigentümer mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen rechnen muss.
In Dortmund vergessen, in Argentinien Thema: Gut Reichsmark war Schauplatz großer Spektakel
TuS Holzen-Sommerberg verzweifelt: Wann ist die Sporthalle endlich fertig?