Stadtwerke drehten Swingerclub den Strom ab
Pikanter Streit vor Gericht
Da war's plötzlich aus mit der Gemütlichkeit: Ausgerechnet in einem Dortmunder Swingerclub wurde plötzlich für ein paar Tage der Strom abgestellt. Jetzt beschäftigt der Fall sogar das Landgericht.

Das Landgericht Dortmund.
Es war der 13. März, als es in einem Dortmunder Swingerclub plötzlich kalt und dunkel wurde. Der Energieversorger hatte kurzerhand den Strom abgedreht. Angeblich sollen Zahlungsrückstände von rund 30.000 Euro aufgelaufen sein.
Fünf Tage lang gab es kein Licht, dann entschied das Dortmunder Landgericht per Eilbeschluss, dass der Strom erst einmal wieder fließen muss. Ansonsten, so hieß es, könne der Club ja auch gleich ganz dicht machen. Schließlich wisse zur Zeit noch niemand, ob die Stromschulden auch wirklich aufgelaufen seien.
Das letzte Wort ist aber noch längst nicht gesprochen. Am 28. April wird der Eilbeschluss noch einmal überprüft – diesmal in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung. Dabei wird es auch um die Aspekte Rufschädigung und Existenzgefährdung gehen.
Stromschulden sind höchst umstritten
Ob tatsächlich Stromschulden in Höhe von 30.000 Euro aufgelaufen sind, ist höchst umstritten. Nach Angaben von Gerichtssprecher Dr. Thomas Jungkamp wird von Seiten des Dortmunder Swingerclubs behauptet, dass einfach nur der Zähler defekt gewesen sei.
Grundsätzlich gilt: Der Strom kann im Einzelfall tatsächlich abgestellt werden. Allerdings nur unter engen Voraussetzungen. Zum Beispiel, wenn die Stromrechnung trotz trotz Mahnung und frühzeitiger Abstell-Androhung auch weiter nicht bezahlt wird. Grundlage ist Paragraph 19 der StromGVV (Stromgrundversorgungsverordnung). Ob dieser Fall hier vorliegt, müssen nun die Richter entscheiden.