Getränkehandel aus Lembeck verklagt Swingerclub
Prinz von Anhalt empört
Ein alteingesessener Lembecker Getränkehandel dürstet nach Gerechtigkeit. Die Firma stellte Strafanzeige gegen Alexander Prinz von Anhalt und seine Ehefrau Justine Christine Hermansa, die Geschäftsführerin eines Swinger-Clubs in Dorsten-Wulfen - wegen angeblich gewerbsmäßigem Betrug.

Die Lembeckerin Birgit Hinsken ist die Tochter der Inhaberin Hannelore Hinsken.
6.387 Euro fordert Birgit Hinsken, Tochter der Inhaberin, vom Prinzen von Anhalt und seiner Frau für mutmaßlich nicht bezahlte Lieferungen an deren von Pärchen goutierten Erotik-Etablissement im Gewerbegebiet im Köhl in Wulfen.
Zahlungen blieben aus
"Wir haben im Frühjahr 2014 Cola, Sekt, Wasser und Bier geliefert. Monatelang ging das gut. Bis plötzlich die Zahlungen ausblieben", erzählt die Tochter der Inhaberin, Birgit Hinsken, der Dorstener Zeitung. Hinsken will alles unternommen haben, das Geld einzutreiben: "Ich habe mit Frau Hermansa telefoniert, ich habe sie auf Facebook angeschrieben. Mal kam sie vorbei und gab mir 500 Euro, mal kleinere Beträge. Die gesamte Summe haben wir aber nicht erhalten", betont Hinsken.
"Da versucht jemand, aus meinem berühmten Namen Kapital zu schlagen", empört sich der Dorstener Geschäftsmann von Anhalt. Im Namen seiner Frau, die momentan erkrankt sei, erklärte er: "Es gibt immer mal wieder Leute, die denken, eine überhöhte Rechnung stellen zu müssen, nur weil sie es mit dem Prinzen von Anhalt zu tun haben", sagt er.
Von Anhalt ist nicht blaublütig
Dazu muss man wissen: Von Anhalt ist nicht als Blaublüter geboren worden. Der Bergmannssohn aus Gelsenkirchen wurde vom ebenfalls adoptierten Hollywood-Prinzen Frederic von Anhalt und seiner Frau Zsa Zsa Gabor an Kindes statt angenommen und darf deshalb diesen Namen führen.
Anwalt Burkhard Benecken hat jedenfalls den Marktwert der Geschichte erkannt und sich als Vertreter der Interessen der Lembecker Geschäftsfrau offenbart. Er erstattete am Dienstag in ihrem Namen Strafanzeige bei der Polizei.
Kein Gespräch mehr möglich
Miteinander reden wollen jedenfalls beide Seiten nicht mehr. Während Hinsken sich jetzt noch darüber ärgert, dass ihr bei einer persönlichen Vorsprache beim Ehepaar von Anhalt "die Tür vor der Nase zugeschlagen" worden sei, fühlt von Anhalt sich in seiner Reputation als seriöser Geschäftsmann übel beleumdet: "Wir machen mit halb Dorsten Geschäfte. Die Taxi- und Hotelunternehmen und viele andere Händler mehr leben gut und gerne von uns. Bis jetzt hat sich noch niemand beklagt", sagte er gegenüber der Dorstener Zeitung.
Ärger über Anzeige
Den Angriff und die Anzeige aus Lembeck nimmt er denn auch sehr persönlich: "Wir haben immer korrekt abgerechnet. Wir sind doch hier auf dem Dorf und ich will nicht, dass meine Frau im schlechten Licht dasteht." So kündigte von Anhalt am Dienstag an, dass er nun auch seinen Anwalt einschalten werde. "Soll das Gericht entscheiden, wer Recht hat. Am Ende verdienen wir noch dabei."